Die bayrischen Wälder und Bergregionen werden von Bands sehr gerne als Motiv für Songs hergenommen. Oder besser gesagt die Sagen und Legenden, die in früherer Zeit in dunklen Nächten erzählt wurden. Der Musiker Nattulv widmet sich mit seinem Soloprojekt FESTUNG NEBELBURG genau diesen Geschichten und verpackt diese in Pagan/Black Metal. Acht Jahre nach dem Debüt erschien 2015 das zweite Album „Zwischen Den Jahren“, bei dem ein weiterer Teil der Urtümlichkeit Bayerns in Songs verpackt wurde.

Ein langes und ausführliches Intro gibt es hier nicht, vielmehr wird gleich einmal in die Vollen gegangen. Das bedeutet harte, aber doch auch rhythmische Sounds, zu denen wechselvoller Gesang erklingt, der aus tiefen Growls und eher hohem Gesang besteht. Gelegentliche Nähe zum Folk kann man auch beim ein oder anderen Track heraushören, wie etwa bei „Drudendrücken“, das wie auch die anderen Songs von den urtümlichen Bräuchen Bayerns erzählt, die auch uns nicht so ganz unbekannt sind. Wir alle kennen Perchtenläufe, Rauhnächte usw. - und genau mit diesen Themen beschäftigen sich die Lyrics, die in abwechslungsreiche Sounds verpackt sind. Es gibt ruhige und extrem druckvolle Parts, aber auch immer wieder tolle Gitarrenmelodien die für Auflockerung sorgen. Es wird auch auf den Bayrischen Dialekt zurückgegriffen wird, was besonders bei „I Hob Drammt“ auffällt.

Es ist schön, dass die alten Geschichten nicht ganz in Vergessenheit geraten, weil es immer wieder Bands gibt, die sich derer annehmen. Allerdings eher selten in der harten Weise, wie es bei FESTUNG NEBELBURG der Fall ist. Aber genau das macht den besonderen Reiz aus, und wer auf Pagan Metal steht, der sollte unbedingt einmal ein Ohr bei „Zwischen Den Jahren“ riskieren.