AISLING - Aisling
Label: Eigenproduktion
Was mir noch schwerer fällt, als eine CD zu reviewen, die mir persönlich nicht gefällt ist, eine CD zu reviewen, wo man deutlich sieht, dass die Musiker selber nicht genau wissen, was sie wollen. So auch bei AISLING - mit einem Line-Up, das neben sechs offensichtlich äußerst talentierten fixen Mitstreitern auch noch drei Aushilfsmusiker umfasst, hat man zwar die potentiellen Möglichkeiten zu einer vielschichtigen, interessanten und technisch anspruchsvollen Musik, nutzt diese jedoch nicht aus.
Eröffnet wird das selbstbetitelte Debüt der Italiener von einem Intro, das sowohl in Gothic- als auch in Klassik-Gefilde abdriftet, bevor man bei "The oracle of dehumanisation" in bester old-school Black Metal-Manier dahin schrammelt... Ähm, klingt doch ein bisschen wie Stilbruch, oder? Allerdings besinnen sich die Mannen nach etwa einer Minute schon wieder eines besseren und lassen mal kurz Einflüsse von CRADLE OF FILTH durchsickern, bevor man es wieder müde ist, technisch zu spielen, und somit greift man wieder auf einfacheres Riffing und Kreisch-Vocals zurück. Da dies aber auch nicht besonders interessant ist, versucht man nun, mit Viking-Metal Einflüssen sowie Cello und Flöte, die Musik wieder etwas anspruchsvoller zu gestalten, während die zwei Gitarristen im Hintergrund wieder zeigen, dass man Gitarren auch etwas anderes als Töne entlocken kann... Zwischen DARKTHRONE/GORGOROTH-mäßiges Gekreische singt dann auch noch ein weibliches Wesen "liebliche" Töne ins Mikro, bevor man - durch einen angenehmen, atmosphärischen Keyboardpart eingeleitet - zu ein paar Solos übergeht, die dann beinahe nahtlos wiederum in Schrammel-Schrammel-Melodien übergreifen...
Und so geht es das ganze Album durch - mal gibts Gothic, mal gibts Dark Metal, mal gibts Viking Metal, mal old school Black, mal "modern" Black... Vielleicht vermischen AISLING auch noch andere Stilrichtungen, aber das ist eigentlich eh schon egal - weil viel schlimmer kann es eh nicht mehr werden. Ich meine - gegen einen Mix aus verschiedenen Stilistiken habe ich nichts, nur sollte das Ganze auch irgendwie zusammen passen, oder?
Am einfachsten ließe es sich wie folgt erklären: Da AISLING ja Italiener sind, könnten sie ja beim Kochen rein theoretisch auf die Idee kommen, verschiedene Nudelsorten zu einem "Nudelteller" zu mischen - lecker und kein Problem. Aber sie würden definitiv NIEMALS auf die Idee kommen, in den schweren, guten Rotwein aus der Umgebung Roms Pistazieneis reinzuhauen, oder?

web.genie.it/utenti/a/aisling/


1.5 von 7 Punkten
Macabre
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Beitrag vom 21.03.2002
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