Mit „Aperion“ liefern die bayrischen Modern Post-Core´ler WE SAW WORLDS COLLIDE nach dem recht positiv aufgenommenen, selbstbetitelten Debüt von 2013 endlich Nachschlag in Form einer EP.

Die Jungs gehen ziemlich ambitioniert vor, denn „Aperion“ strotzt nur so von genreübergreifenden Ideen, Melodien und Riffs. Dass die Herren aus dem Metalcore kommen, ist nicht zu überhören, denn so manch Wutattacke und Riffsalve ist unverkennbar dem Genre zuzuschreiben, doch vermengen WE SAW WORLDS COLLIDE diesen mit modernem Metal á la SOILWORK, SCAR SYMMETRY und Co., was auch die abwechslungsreichen und fließend ineinander verlaufenden Gesangskünsten von Fronter Markus unterstreicht. Auf wütende Attacken mit harschen Screams folgen oft prompt emotionale Melodie-Explosionen oder sogar minimalistische, ruhige Parts, sowie eingängige Refrains, nur um dann wieder Vollstoff zu geben. Dabei sind die Übergänge stets fließen und nachvollziehbar. Dennoch gibt es bei WSWC noch ein paar kleinere Ecken und Kanten, die man aber aufgrund des technisch hochwertigen Materials nach einigen Durchläufen auf jeden Fall verzeihen kann. An mancher Stelle bekommt man, gerade bei der ersten Runde im Player, das Gefühl, dass die Bayern hin und wieder etwas zu viel wollen und ihren endgültigen Sound noch nicht ganz gefunden haben, was bei einer noch recht jungen Band auch nicht wirklich ins Gewicht fällt.

„Aperion“ ist mit 34 Minuten eine verhältnismäßig lange EP und bietet dem Hörer ein breites Spektrum an Postcore, Modern Metal, Melodic Death und Alternative Metal der abwechslungsreichen Art. Obwohl man fast überambitioniert an die EP herangegangen ist und alles sehr technisch durchstrukturiert hat, kann „Aperion“ auch mit Eingängigkeit und transparentem Sound punkten. WE SAW WORLDS COLLIDE liefern einen gekonnten Mix aus den genannten Genres und sollten sich bald eine ansehnliche Fangemeinde erspielen.