Oft passiert es, dass eine Band mehr als zehn Jahre aktiv ist und sich dann einfach auflöst. Viel seltener passiert es, dass sich die Bandmitglieder nach vielen Jahren erneut zusammenfinden um wieder gemeinsam Musik zu machen. Im Fall von IN THE WOODS… dauerte diese Pause 14 Jahre und nun melden sich die Norweger mit einem Mix aus experimentellem und progressiven Metal, verpackt in ein neues Album mit dem Titel „Pure“ zurück.

Das Werk beginnt mit dem Titeltrack „Pure“, der bereits schön zeigt, in welche Richtung die musikalische Reise gehen soll. Von erdigen Sounds über beinahe sphärisch wirkende Klänge, die mit rockigen Elementen verbunden werden, ist alles enthalten. Dazu trägt der Bandgründer mit dem Pseudonym Mr. Fog sehr wechselvollen Gesang bei, der von klar und angenehm bis zu krächzend und druckvoll reicht. Es entsteht beim Zuhören eine sehr wohlige Stimmung, was wohl in erster Linie an der ruhigen Spielweise, die immer wieder tolle Gitarrenriffs enthält, liegen mag. Gelegentlich frönt man auch ein bisschen den extrem harten Sounds, wie etwa stellenweise bei „Devil’s At The Door“, was dem Sound überhaupt nicht schadet. Auch ein Instrumental ist auf „Pure“ zu finden – „Transmission KRS“ ist ein faszinierendes Klangerlebnis, das aus tollen Gitarrenriffs und einem weichen Soundteppich besteht.

Die Musik von IN THE WOODS… zu beschreiben ist alles andere als einfach. Aber im Prinzip sagt das Cover von „Pure“ sehr viel über die darauf enthaltene Musik aus. Der alte Mann der neben dem Totenkopf aus einem Teller seine Suppe löffelt, steht für die Erdigkeit und traditionsreichen Rock-Klänge, die vielleicht von vielen sonst in die Vergangenheit verbannt werden. Die Himmelskörper für die gelegentlich sphärisch angehauchten Klänge, die stets sehr viel Ruhe ausstrahlen, und die Blume die in der Vase neben dem Teller steckt, für das Leben – in voller Schönheit vor dem Verwelken.

Auch wenn es vielleicht ein wenig hoch gegriffen ist, so könnte diese Musik den Fans der Progressive Rock Bands der 70er und 80er Jahre gefallen. Wer auf satte Gitarrensounds, überlange Tracks und angenehmen Gesang steht, dem sei dieses Werk von IN THE WOODS… auf jeden Fall ans Herz gelegt.