CRIPPLED BLACK PHOENIX - Bronze
Label: Season Of Mist
Justin Greaves und sein CRIPPLED BLACK PHOENIX machen es den Kritikern und Fans einmal mehr schwer, denn die 7-köpfige Band haut mit „Bronze“ das nächste Album, das wieder in keine Schublade passen mag, zahlreiche Durchläufe braucht und erneut einige Stilbrücke mit sich bringt, auf den Markt. Dazu kommen ein neuer Drummer sowie ein neuer Gitarrist, den Rest spielt Greaves sowieso selber.

Überraschend unspektakulär vergehen die ersten fünf Minuten namens „Dead Imperial Bastard“ ehe man mit „Deviant Burials“ klar stellt, dass die schon bei „White Light Generator“ eingeschlagene rockige Richtung beibehalten wird. Fette Stoner Rock Riffs dominieren „Bronze“ und bauen sich oft zu einer effektiven und druckvollen Monotonie auf. Doch der Track bringt auch progressive Keys und eine minimalistisch-ruhige Passage mit, die den Song doch unverkennbar als CBP auszeichnen. Da kommen auch, und das nicht zum letzten Male, die PINK FLOYD Einflüsse durch. Abwechslung wird auf „Bronze“ wahrlich nicht groß geschrieben, vielmehr versuchen Greaves und Frontmann Daniel Änghede den Zuhörer mitsamt düsterer Grundstimmung zu hypnotisieren. Da kommt „Rotten Memories“ zudem fast wie Fahrstuhlmusik daher und kann kaum Akzente setzen.

Dafür gehen die Briten dann im Anschluss mit dem ersten Longtrack „Champions Of Disturbance (Pt.1 & 2“) endlich in die Vollen. Dezente Electro-Synthies sind allgegenwärtig, kühle aber gelungene Keyboards sorgen für die Atmosphäre, während die Rhythmusfraktion enorm Spannung aufbaut. Verspielte Instrumentalparts, coole Soli, Klavierspielereien und ein mehr aus sich herausgehender Änghede machen den Song zum ersten richtigen Highlight. Danach widmet man sich vorerst wieder dem minimalistischen und sphärischen Artrock mit „Goodbye Then“. Dafür gefällt „Turn To Stone“ mit Southern Rock Feeling, collen Gitarrenmelodien- und Riffs sowie ein Arvid Jonsson (GREANLEAF) als überraschend passender Gastsänger. Beim wieder minimal instrumentierten „Scared And Alone“ darf Belinda Kordic an die Leadvocals und erzeugt dabei eine großartige Stimmung. Der Track hätte aber durchaus auch drei Minuten kürzer ausfallen dürfen. Dafür möchte ich keine Sekunde vom düsteren, fast schon Gothic-lastigen „We Are The Darkeners“, das bei uns schnell Vergleiche mit JACK FROST aufkommen lässt, missen.

Progressive Metal, Post Rock, Art Rock oder doch ein Mix aus Blues, Stoner, Doom und Gothic? Wie eingangs erwähnt, Greaves lässt sich in keine Schublade verfrachten und erfindet CRIPPLED BLACK PHOENIX mit „Bronze“ einmal mehr zu großen Teilen neu, schafft es aber gewisse Trademarks auch ob der mittlerweile zahlreichen Besetzungswechsel, nicht zu verlieren. „Bronze“ ist kein Meisterwerk, offenbart aber mit zunehmenden Durchläufen immer mehr seine Größe und punktet mit der einmaligen, düsteren, tristen, manchmal sogar apokalyptischen Atmosphäre.

www.crippledblackphoenix.co.uk


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dead Imperial Bastard
2. Deviant Burials
3. No Fun
4. Rotten Memories
5. Champoins Of Disturbance (Pt.1 & 2)
6. Goodbye Then
7. Turn To Stone
8. Scared And Alone
9. Winning A Losing Battle
10. We Are The Darkeners
Gesamtspielzeit: 67:00

maxomer
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Beitrag vom 29.11.2016
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