MADDER MORTEM - Red In Tooth And Claw
Label: Dark Essence
Die Norweger MADDER MORTEM waren schon immer schwer in Kategorien zu stecken und das hat sich auch nach der siebenjährigen Studio-Auszeit und dem nun darauf folgenden Album „Red In Tooth And Claw“ nicht geändert. Klar, man könnte den Sound der Nordmänner und -frau einfach und plump als Progressive Metal bezeichnen, doch das würde dem definitiv nicht gerecht.

Fans werden sich freuen, dass man in der langen Zeit das LineUp halbwegs zusammenhalten konnte, denn abgesehen vom Abgang eines Gitarristen, dessen Nachfolger auch schon wieder durch Richard Wikstrand, der zuvor bei CHROME DIVISION zu Gange war, konnte Agnete M. Kirkevaag ihre Männer bei der Stange halten. Das nun sechste Album ist von der ersten Minute an schwer verdaulich und definitiv gewöhnungsbedürftig, dennoch schafft es die Truppe mit ihrem einzigartigen, leicht düsteren, aber dynamischen Sound einen Eindruck zu hinterlassen. Ausgefallene Rhythmen und ungewöhnlicher Gesang von Agnete dominieren den Opener „Blood On The Sand“, der zugegebenermaßen sofort Interesse weckt, ehe „If I Could“ mit modernen Keyboard-Sounds und Melodic Death-Einschlag zunächst etwas direkter zur Sache geht. Im Verlauf des Tracks wird es aber hymnisch, pathetisch und man wechselt oft Tempo und Grundstimmung um das Hörerlebnis spannend zu halten. MADDER MORTEM haben definitiv einen einzigartigen und spannenden Sound geschaffen, den Agnete mit ihrer abwechslungsreichen Stimme in jeder Lage wunderbar ergänzt. Das geht von ruhigen Sprechgesängen über opernhafte Vocals bis hin zu fiesen Screams. Außerdem erzeugen die Norweger stets eine psychedelische, fast schon schizophrene Atmosphäre, die „Red In Tooth And Claw“ zudem noch das gewisse Etwas und eine Art Roten Faden gibt. Egal, ob man groovend rockt, doomig und zähflüssig sich Zeit lässt, oder auch mal gut Gas gibt, MADDER MORTEM bleiben kompakt und nachvollziehbar, was bei der progressiven Schlagseite alles andere als selbstverständlich ist.

Wer nach einem außergewöhnlichen Sound und abgefahrenen Songs sucht, der ist bei MADDER MORTEM absolut richtig. „Red In Tooth And Claw“ hat mich mehr als überrascht und wird mit Sicherheit die mittlerweile bestimmt ungeduldig gewordenen Fangemeinschaft erfreuen.

www.maddermortem.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Blood On The Sand
2. If I Could
3. Fallow Season
4. Pitfalls
5. All The Giants Are Dead
6. Returning To The End Of The World
7. Parasites
8. Stones For Eyes
9. The Whole Where Your Heart Belongs
10. Underdogs
Gesamtspielzeit: 50:54

maxomer
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Beitrag vom 26.11.2016
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