Wer sich fragt, wohin die starken Frauenstimmen im Rock und Metal verschwunden sind, der sollte sich auf BETH HART einlassen. Die 44-jährige bringt gerade Mal nach einem Jahr ihr neues Album auf den Markt und überzeugt auch hier wieder mit gutem Songwerk und ihrer markanten Stimme. Dass sie das Zeug zu großem hat, haben auch schon Größen wie Jeff Beck, Eric Clapton oder Joe Bonamassa erkannt und mit ihr mitunter gewaltige Duette hervorgezaubert! Auf ihrer neuen CD präsentiert sie sich ohne prominente Musikerunterstützung, dafür mit zwölf neuen Songs.

Der Einstiegssong „Jazzman“ kommt zwar, wie der Titel schon sagt, sehr jazzig rüber, beim zweiten Song „Love Gangster“ driftet Beth aber schon wieder mehr in den Blues ab und dort fühlt sie sich und ihre Stimme sichtlich wohl. Bei „Love Is A Lie“ und dem Titeltrack entfaltet sie ihre rauchige Stimme wie gewohnt in aller Perfektion. Zwei absolute Highlights sind für mich die beiden letzten Songs auf `Fire On The Floor`. „Picture In A Frame“ ist ein wunderschöne Ballade und „No Place Like Home“ setzt das Heimweh, das sie auf Tour empfindet, gekonnt musikalisch um. Zudem könnte diese Nummer auch für diverse weihnachtliche Werbespots perfekt genutzt werden, da sie ohne weihnachtlichen Kitsch, trotzdem diese Stimmung, die man in dieser Zeit von der Werbung vermittelt bekommt, irgendwie verbreitet. Und für den Song „Coca Cola“ sollte sie sowieso einen Anruf und eine Werbevertrag vom Brausehersteller erhalten, dann bekommt BETH HART hoffentlich auch endlich die Aufmerksamkeit die ihr wahrlich zusteht!