ART X - The Redemption Of Cain
Label: Metalville
ART X ist ein ambitioniertes Projekt vom Italiener Gabriel Bernasconi, der mit seinem Debüt auf bekannten Rock-Oper Pfaden wandelt und sich dafür auch eine passende, tragische Geschichte ausdachte. Seine Oper erzählt die biblische Story von Kain und Abel. Während der Multiinstrumentalist und Sänger selbst einen der Hauptprotagonisten Cain verkörpert, scharte er für die restlichen Parts einige namhafte Musiker um sich. Da stechen vor allem Blaze Bayley (BLAZE, Ex-IRON MAIDEN), Zak Stevens (CIRCLE II CIRCLE, SAVATAGE) und Andre Matos (Ex-ANGRA, AVANTASIA) heraus, während Roberto Tiranti (LABIRINTH) und Tim Aymar (PHARAOH) wahrscheinlich nicht so vielen Leuten ein Begriff sind. Den weiblichen Part übernimmt dafür niemand Geringeres als Amanda Somerville (TRILLIUM, AVANTASIA).

So weit zu den Fakten, die sich schon mal gut anhören, denn die Geschichte ist im musikalischen Bereich definitiv etwas Neues und gibt einiges her, und die Gesangsriege kann sich auch sehen bzw. hören lassen. Musikalisch geht es eher in einer rockigere Schiene als zum Beispiel AYREON oder AVANTASIA und verlässt sich auf komplexe Songstrukturen, anstatt typische Vers-Chorus-Vers Schemata zu verwenden. Dafür lockern diverse folkloristische oder mittelalterlich angehauchte Melodien zwischendurch immer wieder auf. Dennoch hat ART X ein großes Problem – die Songs wollen einfach nicht zünden, der berühmte Rote Faden geht ständige verloren und es fühlt sich so an als hätte Gabriel nur einzelne Parts passend zu den Stimmen geschrieben, die zugebenermaßen wunderbar funktionieren, dabei aber den Songs als Gesamtwerk aus den Augen verloren. Handwerklich ist alles wunderbar gelungen. Egal ob knackige Riffs, pumpende Drums oder dramatische Keyboardeinlagen, Gabriel und die weiteren Gäste an den Instrumenten von Kombos wie KAMELOT, DORO, TESTAMENT und NOVEMBER beherrschen absolut ihr Handwerk. Auch die Sänger leisten alle vortreffliche Arbeit, doch am Ende des Tages ist „The Redemption Of Cain“ sperrig, anstrengend und ermüdend.

Schade, denn Rock-Opern sind aufgrund der Möglichkeiten immer ein gern gesehenes Genre, doch da braucht es schon mehr als bekannte Sänger und talentierte Instrumentalisten. Es sollte perfekt ineinander fließen und sich als Ganzes richtig anfühlen, das tut es aber bei ART X leider nur bedingt. Starke Teile machen noch immer kein gutes Ganzes.

www.art-x-music.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Memoriae
2. Knowledge & Death
3. The First Sacrifice
4. The Second Sacrifice
5. Crime, Pain And Penance
6. Lilith
7. Lucifer
8. A Wife´s Love
9. The Keeper
10. Eden, Finally...
Gesamtspielzeit: 57:30

maxomer
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Beitrag vom 10.11.2016
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