THEOCRACY - Ghost Ship
Label: Ulterium Records
Nach dem Prog-Power Metal Wunderwerk „As The World Bleeds“ ließen sich die Amerikaner THEOCRACY recht viel Zeit, denn wenn man vom Re-Release des Debüts im Jahr 2013 absieht, haben Matt Smith und seine Leute sich nun fast fünf Jahre Zeit gelassen um ein Album auf den Markt zu bringen. Aber kann „Ghost Ship“ den Erwartungen nach so viel Zeit der Vorfreude gerecht werden?

„Ghost Ship“ tönt sofort nach THEOCRACY, denn der Sound der Band ist unverkennbar und der Mix aus flottem US-Power Metal und europäischen Melodien sowie einer Prise Prog funktioniert auch auf dem vierten Werk wunderbar. Zudem darf man nicht vergessen, dass die Truppe mit Bandgründer Matt Smith einen mehr als begnadeten Sänger in ihren Reihen weiß. So liefern die Amis aus Athens, Georgia ein verdammt starkes und abwechslungsreiches Stück Power Metal ab. Leichte Ernüchterung gibt es nach der langen Wartezeit dennoch, denn THEOCRACY gehen auf „Ghost Ship“ direkter und weniger emotional zu Werke.

Gefühlsachterbahnen wie den Titeltrack „As The World Bleeds“ oder „The Gift Of Music“ gibt es leider nicht mehr. Dafür aber eingängige Genrebanger mit allem was dazugehört. Positive Melodien, mächtig Kraft und eingängige Refrains gibt es prompt im Opener „Paper Tiger“, „Ghost Ship“ zeigt sich atmosphärischer und düsterer, geht aber nicht minder gut ins Ohr, während „The Wonder Of It All“ mit Thrash-Einlagen einen gelungenen Kontrast zu der Melodie-Verliebtheit, die sowohl von starken Gitarren-Leads als auch nicht sparsam, aber durchaus gezielt eingesetzten Keyboards stammt, bildet. Eine gute Portion Pathos gibt es in „Wishing Well“ und mit „Around The World“ wagt man sich auch an eine Ballade, die eine Verbeugung in Richtung 80s Rock macht. Im Gegensatz dazu steht der Doublebass-Banger „Castaway“, der Power Metal Herzen frohlocken lässt und alles mitbringt, was das Genre ausmacht.

Man hört, dass die Truppe schon fast 15 Jahre Erfahrung mitbringt und trotz diverser Umbesetzungen verdammt gut eingespielt agiert. Obwohl „Ghost Ship“ eine Art Perfektion des bisher gebotenen Stils darstellt, wagen sich die Herren auch an neue Ideen und lassen auch im Detail einige neue Einflüsse, die nach wie vor sowohl von der heimischen, als auch der europäischen Szene inspiriert scheinen, nicht abschrecken. Dazu gibt es mit „Easter“ noch einen Longtrack, der den White-Metal Einschlag der Band weiter in den Vordergrund stellt, aber dennoch nicht aufdringlich wirkt. Hier fährt die Band klarerweise alle möglichen Geschütze auf. Akustische Parts, ruhiger Gesang, ein großer Spannungsbogen, Chöre, etwas Bombast, aber auch deftige Riffs und Double-Bass Attacken dürfen nicht fehlen – zudem gibt es dann doch noch einen guten Schuss Drama.

„Ghost Ship“ ist ein rundum gelungenes und sehr schön auf den Punkt gebrachtes Power Metal Album, das aber auch zu überraschen weiß und zeigt, dass THEOCRACY zu wenig Aufmerksamkeit für ihr professionelles und qualitativ hochwertiges Schaffen bekommen. Wer auch nur irgend etwas mit Power Metal anfangen kann, der sollte die Truppe definitiv gehört haben!

theocracymusic.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Paper Tiger
2. Ghost Ship
3. The Wonder Of It All
4. Wishing Well
5. Stir The Embers
6. A Call To Arms
7. Currency In A Bankrupt World
8. Castaway
9. Easter
Gesamtspielzeit: 56:30

maxomer
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Beitrag vom 06.11.2016
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