MYSTONS - Destination Death
Label: V.r. Label
Das finnische Duo MYSTONS überraschte mich vor mehr als zwei Jahren mit „Dark Matter“, einem Dark Rock-Knaller, den man nur selten zu Gehör bekommt. Nun steht der Nachfolger „Destination Death“ an und die Erwartungen sind dementsprechend groß.

Die Herren Mauri Myston und John Myston widmen sich auf diesem Album wie der Titel schon sagt, vor allem dem Leben nach dem Tod und allem was damit zusammenhängt. Aber nicht nur das ist neu, auch der Sound, den ich eigentlich als einen Mix aus TYPE O NEGATIVE, BLACK SABBATH, TOOL und PARADISE LOST in Erinnerung hatte, hat sich stark gewandelt. Anstatt ruhigen, aber intensiven Dark Rock-Tönen, wird man bei „The End Of Days“ nach kurzem Intro mit einem apokalyptischen und grauenhaft scheppernden Sound empfangen. Heftiger Stoner Rock á la MASTODON, der aber offensichtlich bewusst kratzig, scheppernd und undergroundig produziert wird, wird von M Mystons Gekrächze, das zudem noch stark in den Hintergrund gemischt wurde, untermalt. Von den MYSTONS wie man sie kennt, ist hier fast keine Spur mehr zu finden. Doch im Refrain hört man hinter dem wummernden Gitarrensound dann doch Bekanntes und sogar überraschend Eingängiges. Wer nun auf ein einmaliges Experiment hofft, wird vom flotten „While My Heart Hammers Doom Doom Doom“ eines Besseren belehrt. Auch hier nimmt das stark verzerrte und total überteuerte Riffing den kompletten Raum ein und erzeugt eine gewaltige Dissonanz zur recht rockigen Rhythmik und den doch wieder angenehmeren Vocals. „Death Becomes Your Bride“ schaltet zwischendurch den unsäglichen Verzehrer ab und plötzlich scheinen doch die bekannten MYSTONS durch. Bedächtige Gitarrenklänge und die tiefe und warme Stimme von M Myston machen Hoffnung, doch bald übertönt der Verzerrer wieder all das Schöne, das da darunter schlummern mag. Schade, denn auch „What Will You Do When It´s Time To Die“ erzeugt in den ruhigen Momenten Gänsehaut und steht der österreichischen Genre-Größe JACK FROST in nichts nach.

„Destination Death“ mag womöglich stilistisch, technisch und musikalisch mit seinem Vorgänger auf einer Ebene stehen, doch das bleibt eine Vermutung, denn die Finnen verstecken all das Schöne und Geniale meist hinter einer unerträglich verzerrten Gitarre, die man offensichtlich in der heimischen Waschküche mit einem auf ebay erstandenen 15€ Verstärker statt im Studio aufgenommen hat. Man mag kaum glauben, dass hier Hiili Hiilesmaa (APOCALYPTICA, HIM) und Gomez Arellano (OPETH, PARADISE LOST) für Mix und Mastering verantwortlich waren!

Keine Ahnung was die beiden Herren da geritten hat, aber man kann nur hoffen, dass man auf dem nächsten Album wieder zu Besinnung kommt. So ist das Teil fast unhörbar und bekommt daher nur eine Durchschnittswertung für die Dinge die da im Hintergrund ihr unverdientes Dasein fristen müssen.

www.mystons.com


3.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The End Of Days
2. While My Heart Hammers Doom Doom Doom
3. Can´t Tame The Demons In Me
4. Death Becomes Your Bride
5. Hand Of Doom
6. Hollow Man
7. Ocean Of Pain
8. What Will You Do When It´s Time To Die
9. Time
10. King Of Pain
11. Don´t Be Afraid
Gesamtspielzeit: 44:20

maxomer
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Beitrag vom 21.10.2016
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