So ganz ernst nehmen sich ODDJOBMEN offensichtlich nicht, wenn man sich die Presse-Aussendung zu „Urban Focus“ so durchliest. Schlagworte wie „schwuler 90er Groove Schocker“ oder „Unverblühmtes Sax-Whawha-Gemetzel“ hört man wahrlich nur selten wenn jemand über sein eigenes Album spricht.

Da das Teil aber von Noiseolution bzw. Setalight Records zu mir gekommen ist, brauche ich nicht lange zu rätseln um zu erahnen in welche Richtung es geht. Entweder was fuzziges oder einfach Retro. Der Sound von ODDBJOBMEN tönt nicht nach 90s, sondern kommt geradewegs aus den 70ern. Auch wenn man nun musikalisch nicht viel mit LED ZEP am Hut hat, so aber definitiv den klaren und transparenten Sound aus deren Zeit des Regierens. Dabei gehen die Herren mit den ausgeflippten Outfits recht abwechslungsreich und experimentell zu Werke und scheuen somit Schubladen wie die Pest. Doch typische Trademarks wie psychedelische Ausflüge, Jam-Parts und einen authentischen sowie angenehmen Sänger gibt es dennoch zu Hauf. Aber wie der punkige und ausgeflippte Rocker „Gizmo Scheme“ mit dem besagten Saxophon-Gemetzel zeigt, ODDJOBMEN ist sich für nichts zu schade. „Goon, Goon, Goon“ lässt nicht weniger die Kinnlade herunterklappen, während „Polar“ die radiotaugliche Seite der Retro-Rocker zeigt.

Wer auf die 70s steht und diese mal in etwas anderer, abgefahrener Art erleben möchte, der hat mit ODDJOBMENs verrücktem „Urban Focus“ definitiv eine gute Möglichkeit dazu.