Das Leben besteht aus Veränderung! Ob das im Fall von LEAVES´ EYES etwas Positives oder Negatives ist, wird sich wohl erst in nächster Zeit herausstellen. Zum Großteil waren ja die Stimme und die sympathische Erscheinung von Liv Kristine die Grundlage für den großen Erfolg dieser Band. Vor wenigen Monaten trennten sich dann aber die Wege, was die Gerüchteküche ordentlich anheizte. Ersetzt wurde sie durch die Finnin Elina Siirala. Nun erscheint die erste EP mit Elina als Vocalistin, und man darf gespannt sein, ob man mit „Fires In The North“ ordentlich einheizen kann, oder es doch nur ein Häufchen Glut zusammenbringt.

Da nur der erste Titel „Fires In The North“ neu ist, möchte ich den in erster Linie betrachten. In musikalischer Hinsicht bleibt man dem bisher eingeschlagenen Weg treu, aber durch die neue Gesangsstimme ist man doch einigermaßen irritiert. Elina hat wirklich keine schlechte Stimme, aber irgendwie passt sie doch nicht zur grundlegenden Thematik der Songs von LEAVES´ EYES. Wenn man ihr zuhört, fühlt man sich eher in ein Opernhaus versetzt, als in die norwegischen Wälder und Berge. Als Bonus gibts den Song aber auch als gelungene Akkustik-Version serviert.

Die drei anderen Titel sind Neuaufnehmen vom letzten Album „King Of Kings“, damit ist auch ein direkter Vergleich der Sängerinnen möglich. Elina hat eine opernhaftere Stimme und erscheint doch weniger authentisch als Liv Kristine. Außerdem bemerkt man bei Elina leider auch nichts von der Freude an den einzelnen Songs und deren Inhalte, die bei Liv Kristine akustisch sowie live auf der Bühne stets rüberkam.

Es war eine mutige Entscheidung von LEAVES´ EYES, gleich auf der ersten EP die Möglichkeit zum direkten Vergleich zu geben, und dieser fällt leider recht gewöhnungsbedürftig aus. Für die Fans ist diese EP allerdings die große Chance zu entscheiden, ob sie LEAVES´ EYES mit Elina die Treue halten werden, oder in Zukunft doch lieber die Solo-Konzerte von Liv Kristine besuchen!