Die Briten von FOGHAT können bereits auf eine 45-jährige Karriere zurückblicken. Auch wenn die Band sich zwischendurch mal auflöste, unzählige Besetzungswechsel hinter sich hat und auch zeitweise unter anderem Namen unterwegs war bzw. nicht immer vollends aktiv, ist das auf jeden Fall eine amtliche Leistung. Mittlerweile ist zwar nur noch Drummer Roger Earl von der Urbesetzung über, doch auch der Rest der aktuellen Besetzung existiert bereits seit mehr als 15 Jahren in dieser Konstellation. Das letzte Werk liegt auch schon sechs Jahre her, da verwundert es nicht, dass die Jungs auf ihrem neuesten Werk „Under The Influence“ verdammt hungrig klingen.

So macht der Titeltrack sofort Laune und zeigt, dass hier erfahrene Profi-Rocker am Werke sind. Ein locker flockiger Rock´n´Roller mit einem Schuss Blues und eingängigem Refrain. Alles was ein Rocksong braucht. Aber noch weitere Elemente schleichen sich im Laufe der Platte ein. Zwar sind AC/DC quasi allgegenwärtig, aber mit „Ghost“ geht es bald in Southern Rock-Gefilde, in denen FOGHAT absolut funktionieren. Etwas experimentell und abgefahren ist dann „She´s Got A Ring In His Nose“, in „Upside Of Lonely“ gibt es 70er Disco-Feeling und mit „Mad Up My Mind“ traut man sich sogar zurück in die 50er. Ansonsten wird auf „Under The Influences“ einfach klassisch, aber knackig und nie altbacken gerockt und dem Blues Tribut gezollt. Sänger und Gitarrist Charly Huhn weiß auch stets seine Stimme dazu passend zu verwenden und jeder der Musiker bekommt seine Momente um sein Talent unter Beweis zu stellen ohne irgendwann aufdringlich zu werden. Als kleinen Bonus hat die Truppe am Ende noch ihren ersten und bis heute größten Hit „Slow Ride“ aus dem Jahr 1975 neu aufgenommen. Der mit Platin ausgezeichnete Song funktioniert auch heute noch wunderbar und hat nichts an Charme verloren.

Wer sich jetzt dennoch noch über den merkwürdigen Bandnamen wundert, der hat wohl noch nie Scrabble gespielt, denn genau daher kommt die Wortkreation, die zu deutsch Nebelhut bedeutet. Wer auf bluesigen Rock steht, der ist bei FOGHAT an der richtigen Adresse. Von alten Herren kann man hier trotz 45-jähriger Bandgeschichte absolut nichts spüren.