Die Retro-Welle ist nicht aufzuhalten, vielmehr springen immer mehr junge Truppen in die Fluten. So auch CROBOT, die 2014 mit „Something Supernatural“ ein anständiges Majo-Label Debüt über Nuclear Blast ablieferten. Dabei recyclte man zwar älteres Material, konnte aber durchaus überzeugen und einige Akzente setzten. Nun folgt mit „Welcome To Fat City“ das insgesamt dritte Album der Truppe und das setzt genau da an, wo sein Vorgänger aufgehört hat.

In den 70ern kandidierte ein gewisser Hunter S. Thompson für das Amt des Bürgermeisters von Aspen und schlug im Zuge seiner Kandidatur auch gleich vor, die Stadt in Fat City umzutaufen. Die Wahl wurde verloren und Aspen heißt auch heute noch Aspen. Doch Mr. Thompson ist wohl nicht komplett in Vergessenheit geraten, nehmen sich doch nun die Jungs aus Pennsylvania um das Thema an und machen mal eben den ganzen Planeten zur Fat City.

Musikalisch geht es erneut stark in den 70ern verwurzelt, äußerst groovend, bluesig und energisch zu. Die Jungs powern sich druckvoll aber dennoch authentisch und leicht staubig durch 40 Minuten feinsten Hard Rock, dessen Trumpf vor allem die Stimme von Brandon Yeagley, der auch gelegentlich zur Mundharmonika greift, darstellt. Aber auch das groovige Riffing und die variable sowie druckvolle Rhythmik der Bandkollegen kann sich hören lassen.

Aber wie bereits beim Vorgänger muss hier festgehalten werden, dass man weder das Rad neu erfindet noch die großen Hits, wenn auch einige sehr starke Tracks, rausballert. Wer auf anständigen 70s Hard Rock mit moderner Produktion steht, der sollte einen Trip in die Fat City auf jeden Fall wagen.