WINTERFYLLETH waren mir bislang kein Begriff. Dabei haben die Engländer seit ihrer Gründung 2007 bereits weit über vier Veröffentlichungen, darunter auch eine Split LP mit DRUDKH, zu verzeichnen. Alte Hasen im Black Metal und leider zu Unrecht unter meinem Radar durchgeschlüpft. Mit vorliegendem Album „The Dark Hereafter“ ist dieser Bann zum Glück gebrochen.

WINTERFYLLETH spielen eisigen, nordisch angehauchten Black Metal mit sägenden Gitarren, einprägsamem Kreischgesang und eingängigen, bedrückenden und teilweise monotonen Gitarrenriffs. Sie schaffen es mit einfachen Mitteln, eine unglaubliche Dichte aufbauen zu können. Spontan würden mir DER WEG EINER FREIHEIT einfallen, wenn denn ein Vergleich mit einer anderen Band notwendig ist. Diesen beiden Bands gleich ist auch die Tatsache, dass sie ohne die altmodisch wirkenden Black Metal-Attitüden auskommen. WINTERFYLLETH reduzieren sich ebenfalls auf Musik und Texte, ohne eine übertriebene visuelle Komponente zur Schau zu stellen. Qualität statt Quantität.

Der Titelsong „The Dark Hereafter“ könnte angesichts der Spielzeit von knapp über vier Minuten schon fast als Intro durchgehen. Die anderen vier Songs dauern zwischen sieben und 13 Minuten. Besonders hervorheben möchte ich „Ensigns Of Victory“. Alleine schon der Gedanke an den Introriff lässt mich angenehme Schauer am Rücken spüren. Dieser Song geht wirklich tief und stellt die übrigen Songs zwar nicht in den Schatten, doch sticht mit seiner Emotionalität und dem Wiedererkennungswert klar aus dem Album hervor.

Die tolle Produktion tut ihr übriges, um dieses überaus gelungene Kleinod sauber und dennoch Black Metal-typisch aus den Boxen zu bringen. Mehr könnte ich mir für eine (für mich) Neuentdeckung nicht wünschen.