THE WOUNDED KINGS sind ihren Verletzungen nach zwölf Jahren der Schmerzen endgültig erlegen. Doch die britischen Könige verabschieden sich nicht, ohne ihre eigene Grabrede in Form von „Vision In Bone“, welches zwei Wochen nach dem offiziellen Ableben der der Band erschien.

Passend dazu tönen THE WOUNDED KINGS auf ihrem Abschiedsalbum auch wie direkt aus dem Grab. Als würden uns untote BLACK SABBATH heimsuchen und uns in ihre Krypta schleppen wollen. In den Keller gestimmter Doom Rock mit viel Melancholie, etwas Psychedelic und ein ultrafetter Sound erwarten uns auf „Vision In Bone“. Aufs Gas drücken die Briten zu keiner Sekunde, das mag das fünfte Album der Herren vielleicht etwas langatmig erscheinen lassen, vor allem, da man gleich zwei Tracks mit einer Spielzeit von mehr als zehn Minuten serviert, dafür gewinnt das Teil von jeder Minute zur nächsten an Intensität und präsentiert sich als in sich geschlossener musikalischer Trip auf hohem Niveau. Um doch etwas Abwechslung in den Sound zu bringen, nutzen die Könige jedoch einige geschmackvolle Gitarrenmelodien und ruhige Passagen, bei denen man zudem etwas durchatmen kann. Vor allem „The Vanishing Sea“ hat da einiges in die Richtung zu bieten, inklusive abgefahrener Fahrstuhlmusik und fast gewisperten Vocals. Ansonsten präsentiert sich Sänger George Birch bewusst recht gleichförmig, aber stark und passend zum musikalischen Material.

THE WOUNDED KINGS setzen mit „Vision In Bone“ ein letztes großes Ausrufezeichen in ihrer verhältnismäßig kurzen Karriere. Doch wie wir alle wissen, ist noch längst nicht aller Tage und es ist schon so manch verloren geglaubter Held wieder auferstanden.