HANSEN & FRIENDS - XXX - Three Decades In Metal
Label: Edel (earMusic)
Power Metal-Urgestein Kai Hansen feiert sein mehr als 30-jähriges Dasein im Musikbusiness und das tut er wahrlich nicht alleine. Nicht nur dass er die Fans einbindet, indem er seine erste Solo-Platte veröffentlicht, er lud sich auch allerlei Prominenz ins Studio um dieses Jubiläum ausgiebig zu zelebrieren. Doch dazu gleich mehr. Kai Hansen gehörte Mitte der 80er zu den Miterfindern des Power Metals, als er mit HELLOWEEN „Walls Of Jericho“ und infolge dessen die legendären „Keepers“-Alben veröffentlichte, ehe er mit GAMMA RAY seine ganz eigene Band gründete und einige Zeit auch bei IRON SAVIOR mitmischte. Auch für Gastauftritte war er sich nicht zu schade (AVANTASIA, STORMWARRIOR, BLIND GUARDIAN, ANGRA). Als Stamm-Mannschaft stellte Kai nicht gerade typische Genrevertreter in Form von Alex Dietz (HEAVEN SHALL BURN), Eike Freese (DARK AGE) und Peter Wilding (CARCASS) vor.

Aktuell beschäftigt sich Kai, obwohl er sich mit Frank Beck einen zweiten Sänger dazugeholt hat, vorrangig immer noch mit GAMMA RAY, aber auch bei UNISONIC mischt er seit einigen Jahren mit. Trotzdem nahm sich der sympathische Hamburger nun Zeit dieses Solo-Album zu einer Herzensangelegenheit zu machen. Zehn Songs, die absolut die Handschrift von Hansen tragen, hier und da mal an seine Bands erinnern, aber doch auf eigene Pfaden wandeln und so auch einige Überraschungen mitbringen, wurden auf „XXX – Three Decades In Metal“ verewigt. Angefangen mit dem flotten Heavy Rocker „Born Free“, der vor allem den Spaß am Tun aufzeigt, aber auch autobiographische Texte aufgreift. Der perfekte Opener, der gut ins Ohr geht und Lust auf mehr macht.

„Enemies Of Fun“ bringt dann den ersten Gast auf den Plan. Ex-GAMMA RAY Sänger und PRIMAL FEAR-Fronter Ralf Scheepers lässt sofort den Spirit der alten Alben der beiden Herren aufleben und tönt dementsprechend nach den 90ern des Heavy Metal. Aber nicht nur Ralf darf ran, auch IRON SAVIOR-Gefährte Piet Silck mischt mit. „Stranger In Time“ lässt die nächste Meute an Stars in Form von Frank Beck, Michael Kiske (Ex-HELLOWEEN, UNISONIC), Tobias Sammet (EDGUY) und Roland Grapow (Ex-HELLOWEEN, MASTERPLAN) auf die Hörerschaft los. Der düster angehauchte Double Bass-Stampfer hätte auch auf einem der letzten GR-Alben Platz gefunden und sollte Fans des Hamburgers auf jeden Fall schmecken, während das flotte „Making Headlines“ im Duett mit Sammet recht locker und fröhlich daher kommt. Bei all den Namen darf ein weiterer Star des deutschen Power Metal natürlich nicht fehlen, und so gibt sich Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN) beim Power/Speed Metal-Ohrwurm „Follow The Sun“ mit Kai gemeinsam die Ehre. Neben Eike Freese (DARK AGE), der sich mit Hansen seit Jahren ein Studio teilt, überraschen die restlichen Gastauftritte von Rock-Legende Dee Snider (TWISTED SISTER) und den beiden HEAVEN SHALL BURN Fronter Marcus Bischoff dann doch. Dementsprechend ist das Material auch verdammt abwechslungsreich. „Left Behind“ hat zunächst einen Grunge´igen Touch, kommt aber auch mit heftigen Parts inklusive Growls daher und „Burning Bridges“ tönt überraschend modern.

Dazu kommen aber noch ein überlanger, progressiv angehauchter Track in Form von „Fire & Ice“ sowie der eigenwillige Mix aus Gothic, Ballade und Symphonic Metal in „All Or Nothing“. Bei beiden mischt außerdem Goldkehle Clementine Délauney (VISIONS OF ATLANTIS) mit.

Kai Hansen lässt auf seinem Solo-Album einfach mal die Sau raus, schert sich nicht um Genregrenzen und experimentiert munter darauf hin, lässt aber nie seine Handschrift vermissen. Die Gäste machen sich auf „XXX – Three Decades In Metal“ alle Ehre und lassen dieses Solowerk zwar nicht zum Meisterwerk avancieren, machen daraus aber ein rundum gelungenes Heavy/Power Metal-Werk, das Fans von Kai und Co. definitiv anchecken sollten.

www.facebook.com/kaihansenofficial


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Born Free
2. Enemies Of Fun
3. Cantract Sun
4. Making Headlines
5. Stranger In Time
6. Fire And Ice
7. Left Behind
8. All Or Nothing
9. Burning Bridges
10. Follow The Sun
Gesamtspielzeit: 54:40

maxomer
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Beitrag vom 11.09.2016
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