Die Jungs mit dem ulkigen Namen JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE sind in der Grindcore-Szene schon lange keine Unbekannten mehr, sind die Krefelder doch bald seit 20 Jahren unterwegs, auch wenn man sich mal kurz auflöste. Mit „The Golden Anthropocene“ erscheint nun das zweite Werk seit der Reunion der Mitglieder, unter denen sich (ehemalige) Musiker unter anderem von FAKE IDYLL, MORBUS CROHN, JACK SLATER und TAXIDERMIST befinden.

Genrepassend bringt das Album ganze 20 Tracks voller Death/Grindcore und den typischen sozial- und politkritischen Themen, so wie eine Menge Klamauk in Form von verschiedensten Sprach- und Soundsamples mit. Trotz all der Blödeleien, die mit Tacks wie „Pimmel Kneten“ schon beim ersten Hinsehen auffallen, hört man den deutschen Grindern ihre Erfahrung an. Die 20 Tracks, kommen nur selten über eine Minute, sind aber dennoch aussagekräftig und bringen allerlei Überraschungen mit. Anstatt sich in NASUM- oder NAPALM DEATH-Manier durch das Album zu prügeln, gehen die JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE das eine oder andere durchaus auch ruhig an. Stampfender Death Metal, eingängige Gitarrenmelodien und weitere Spielereien sind auf „The Golden Anthropocene“ keine Seltenheit. Dennoch regiert ein gewisser Old-School Vibe bei den fett bratenden Riffs und der recht roh gehaltenen Produktion, außerdem wissen die Herren sehr wohl wie man Schub gibt, wie „Antisein“ oder das punkige „Ping“ wunderbar zeigen. Die Texte sind trotz des erstmals in englisch gehaltenen Titels komplett auf Deutsch und sind für Grindcore-Verhältnisse meist auch gut verständlich, aber reichlich abwechslungsreich.

Fans des gepflegten Grindcores mit allem was dazugehört, aber auch ein bisschen mehr, wissen die Arbeit von den den JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELEn seit jeher zu schätzen und werden auch mit dem neuesten Release ihre Freude haben. Alle anderen, die dem Genre angetan sind, finden hier definitiv auch einiges für sich.