Der Schwede Christian Älvestam blieb nach der Trennung von SCAR SYMMETRY nicht lange ruhig und scharte einige halbwegs prominente Musikerum sich, um seine Vision des Modern Metal weiter zu verfolgen. Nach dem Debüt „For Aeons Past“ (2010) dauerte es aber gut fünf Jahre bis die Truppe den Nachfolger im Kasten hatte. Vergangenes Jahr erschien „Nightmares In The Waking State – Part I“, das unverkennbar einen dazugehörigen zweiten Part ankündigte. Gut zehn Monate liegt uns das Teil jetzt vor und geht konsequent den eingeschlagenen Weg weiter.

SOLUTION .45 liefern immer noch modernen Metal mit progressivem Riffing, viele Melodien und den typischen Wechselgesang zwischen harsch und clean von Christian. Dabei schafft es „Nightmares In The Waking State – Part II“ zugleich eingängig als auch sperrig zu erscheinen. Die Songs zünden nicht sofort, dafür jedoch der eine oder andere Part wie eine Melodie, ein Lead oder vor allem ein Chorus. Das mag daran liegen, dass der Sound der Schweden oftmals einfach zu überladen und stellenweise auch etwas kitschig und aufgesetzt wirkt, was man wiederrum der etwas zu steril ausgefallenen Produktion anlasten kann. Fans der beiden Vorgänger werden das Material sofort ins Herz schließen, zumal man, auf bekannten Pfaden, die nach wie vor inspiriert von SCAR SYMMETRY, aber auch SOILWORK oder MERCENARY erscheinen, jedoch gefühlt etwas atmosphärischer und düsterer als noch auf dem Vorgänger zu Werke geht. Das beginnt schon beim instrumentalen und überlangen Intro und zieht sich eigentlich durch das komplette Album, das zudem vollgestopft mit ausufernden Soli und allerlei anderen Spielereien, oftmals etwas anstrengend daher kommt.

Fans des modernen Melodic Death / Modern Metal, die genügend Geduld aufbringen und etwas für die genannten Bands erübrigen können, werden auf „Nightmares In The Waking State – Part II“ durchaus das eine oder andere für sich finden, als Highlight kann man den dritten Release von SOLUTION .45 jedoch leider nicht bezeichnen.