EQUILIBRIUM - Armageddon
Label: Nuclear Blast
Wenn man mit Metalfans über EQUILIBRIUM spricht, bekommt man immer wieder unterschiedliche Aussagen. Für die einen ist es mit dieser Band seit dem Ausstieg von Sänger Helge Stang nur noch bergab gegangen, für die anderen passt alles was die Truppe jetzt macht, und sie schätzen die mehr oder weniger witzigen Aussagen des jetzigen Sängers Robse, und auch unterhaltsamere Songs wie „Wirtshausgaudi“ auf dem letzten Album „Erdentempel“.

Seit 15 Jahren sind EQUILIBRIUM in Sachen Epic Folk/Viking Metal unterwegs, und die Live-Konzerte sind auch meistens gut besucht. Es gab auch immer Lineup-Wechsel und der kürzliche Ausstieg der zauberhaften Jen Majura wird wohl den männlichen Fans nicht so gefallen. Dennoch liegt nun das neueste Werk der Bayern, „Armageddon“, vor.

Das Intro besteht aus bombastischen Klängen mit einem gesprochenen Text zu Beginn. Nicht weniger bombastisch ist der Background beim flott gespielten „Erwachen“ zudem trägt Sänger Robse kämpferischen Gesang bei. Dieser Weg wird auch bei den folgenden Titeln weitergegangen. Trotz einer gewissen Härte ist auch stets Raum für epische Klänge. Auch eine Hymne an die „Heimat“ hat in dieses Werk Eingang gefunden und bietet einen Refrain, der rasch zum Mitsingen einlädt. Etwas experimentell sind so manche Sounds bei „Born To Be Epic“ – wesentlich weniger episch als der Rest des Albums. Sehr volkstümlich ist „Zum Horizont“ geraten – mit gelegentlichen Anlehnungen an erdige Volksmusik, aber großteils geht’s rasant zur Sache. Etwas scheppernd und elektronisch wirkt stellenweise „Helden“ – irgendwie nicht das was man von EQUILIBRIUM erwarten würde, aber natürlich muss man einer Band das Recht einräumen etwas auszuprobieren, wäre in diesem Fall aber verzichtbar gewesen. Der Film „Koyaaniskatsi“ dürfte vielleicht nur noch den etwas älteren Hörern ein Begriff sein. Es geht darum, wie der Mensch die Erde vom wunderbaren Planeten zum unbewohnbaren Ort verändert, und genau dieser Thematik wurde hier ein wunderbar klangvoller Titel gewidmet, mit Erzählstimme und tollen Sounds. Ich würde mir wünschen, dass dieser Film dadurch eine Wiederauferstehung feiert – um das Bewusstsein für unsere Umwelt noch weiter zu sensibilisieren. Den Abschluss bildet „Eternal Destination“ wo noch einmal ganz tief in die Epik-Kiste gegriffen wird, und das von der Thematik her noch weiter in die ernsthafte Kerbe schlägt.

Eigentlich wusste ich zuerst nicht, worauf der Album-Titel „Armageddon“ basiert, aber besonders gegen Ende hin wird es deutlich klar, dass der textliche Inhalt auf diesem Werk ein durchaus ernster ist. Natürlich fehlen auch die fröhlichen und harten Songs nicht, aber ein gesunder Mix schadet ja nie. Ein paar kleine, experimentelle Klangversuche sind leider nicht so ganz gelungen, aber zum Glück wurden die nur spärlich eingesetzt.

Meine Empfehlung wäre, erst den Film „Koyaaniskatsi“ anschauen und dann dieses Album von EQUILIBRIUM anhören – umgekehrt geht natürlich auch. Aber irgendwie sollte beides Hand in Hand gehen. Und den ewigen Meckerern im Sinne von „früher war alles besser“ möchte ich empfehlen, sich dieses Album vorbehaltlos anzuhören – ich denke, da könnten einige doch Gefallen daran finden.

equilibrium-metal.net


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Sehnsucht
2. Erwachen
3. Katharsis
4. Heimat
5. Born To Be Epic
6. Zum Horizont
7. Rise Again
8. Prey
9. Helden
10. Koyaaniskatsi
11. Eternal Destination
Gesamtspielzeit: 50:11

Metalmama
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Beitrag vom 27.08.2016
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