Nur fast genau ein Jahr haben die Münsteraner von ORDER TO RUIN gebraucht um den Nachfolger zu „The Book Of Nemesis“ einzutüten. Zwar hat genau dieses Werk einen durchaus soliden Eindruck mit einigem Potential nach oben gezeigt, doch läuft das insgesamt fünfte Album in nur fünf Jahren Bandgeschichte Gefahr als Schnellschuss zu enden?

Erneut fischt das mittlerweile zum Duo geschrumpfte LineUp in nordischen Death Metal-Gewässern irgendwo zwischen alten IN FLAMES, AMON AMARTH, DARK TRANQUILLITY und CHILDREN OF BODOM, erreicht aber erneut nicht dessen Niveau. Das fängt schon bei der verhältnismäßig schwammigen Produktion an, geht über den gewöhnungsbedürftig sterilen Drumcomputer bis hin zum etwas eindimensionalen Gesang. Zuletzt genannter Punkt mag den Death Metal-Jünger zwar weniger stören, zumal Mike Seidel seine Arbeit, die stark an Alexi Laiho orientiert, grundsätzlich eh nicht schlecht macht. Was ORDER TO RUIN dennoch hervor hebt und schon das letzte Album als kleinen Geheimtipp outete, sind definitiv die starken Gitarrenmelodien, die immer wieder eingestreut werden und auch gerne mal vom klassischen Heavy Metal inspiriert sind sowie die ruhigen Momente, die mal intensiv, mal entspannt, aber immer verdammt interessant ausgefallen sind. So klingt das Material auf „Where Future Shadows Unfold“ dennoch irgendwie frisch und spritzig und macht Lust auf mehr, sofern man in Zukunft einige Kritikpunkte beherzigt, vor allem was den Drumcomputer betrifft.

Abgesehen davon erneut ein solides Album, dass das große Potential des Duos wunderbar aufzeigt und es dennoch spannend macht, wie es denn mit der Truppe weitergeht. Melodic Death Metal-Maniacs sollten sich ORDER TO RUIN vielleicht doch mal auf den Zettel schreiben, denn wer Gefallen an den Vorgängern fand, wird auch mit „Where Future Shadows Unfold“ seine Freude haben.