THE GREAT COLD wurde 2013 von dem deutschen Duo Philipp Becker und Lukas Gräfen in Marburg gegründet. Gemeinsam mit weiteren Mitstreitern widmete man sich seitdem dem Post Metal, verzichtet dabei aber komplett auf Vocals um der Atmosphäre mehr Raum zu geben. Das triste Artwork des selbstbetitelten Debüts passt dabei wunderbar zum Bandnamen und generell zum musikalischen Konzept.

Die Songs selbst tönen in typischem Post (Black) Metal Sound und schaffen mit einem Mix aus entspannenden Melodien und wüsten Blast Beats, garniert mit intensiven Gitarren, eine verdammt dichte Atmosphäre. Die Tracks sind trotz einiger Tempiwechsel und eingestreuten Blast-Attacken recht komplakt gehalten und gehen auch ohne Gesang ganz gut ins Ohr. Am Besten funktioniert der Sound von THE GREAT COLD wohl im komplett düsteren Club oder auch zu später Stunde im heimischen Kämmerlein. Dass das Ganze durchwegs melancholisch, tonnenschwer und eben auch schwermütig klingt, braucht eigentlich nicht lange erklärt zu werden. So wechseln sich intensive, heftige Klanglandschaften mit ruhigen, bedächtigen, aber nicht minder interessanten Momenten ab und auch wenn die Band stets im Genre festsitzt, bleibt es bis zur letzten Minute von „The Great Cold“ spannend.

Dabei ließen sich die Jungs auch ein kleines Konzept über die namensgebenden Protagonisten den Norwind „Boreas“ und „Eos“, die Morgenröte einfallen. Jeder Track verkörpert somit ein Elemente, eine Figur oder Entität.

Freunde des Post Black Metals, die lieber Atmosphäre und Intensität den Vortritt geben und somit auf, ehrlich gesagt meist in dem Genre störende Keifgesänge verzichten können, sollten THE GREAT COLDs Debüt definitiv mal anchecken. Intensiv, episch und auf eine ganz bestimmte Weise wunderschön.