Dank Bands wie CIRCUS MAXIMUS oder PAGANS MIND wissen wir, dass auch Norwegen in Sachen Progressive Metal ein Wörtchen mitreden darf. Dazu gesellen sich seit kurzem auch WITHEM, die seit 2011 ihr Unwesen treiben und mit „The Point Of You“ 2013 bereits für Aufsehen sorgen konnte. Drei Jahre später sind die Herren nun beim Melodic Metal Flaggschiff Frontiers Records unter Vertrag und liefern mit „The Unforgiving Road“ den Nachfolger ab.

Stilistisch sind sich die Nordmänner treu geblieben; heißt eine Mischung aus Progressive Metal im Stile der genannten Bands, aber auch mit Einflüssen von DREAM THEATER und neueren SYMPHONY X. Das Material ist hier jedoch eingängiger und direkter als am Vorgänger. Der Prog-Faktor kommt aber dennoch nicht zu kurz. Riffs und Keys tönen in typischer Genremanier, der düstere Anstrich ist auch keine Seltenheit bei den genannten Größen und mit Ole Aleksander Wagenius hat man einen begnadeten Sänger in den eigenen Reihen, der in verschiedensten Tonlagen brilliert und nicht selten an die Glanztaten von James Labrie erinnert. Manche mögen WITHEM vielleicht vorhalten, dass man trotz einiger flotter Passagen, den Härtegrad etwas zu niedrig hält und auch öfter mal an der Klippe zum Kitsch balanciert, doch das macht die Norweger dann doch wieder ein ganzes Stück eigenständiger und tut auch der Abwechslung gut. In den neun Songs sind, abgesehen von ein paar zu poppig ausgefallenen Passagen, eigentlich keine Aussetzer zu finden und das Album schafft mühelos den Spagat zwischen anspruchsvollem Prog und angenehmen Melodic Metal.

WITHEM sollten sich Fans der genannten Bands unbedingt auf den Zettel schreiben. Zwar fehlen „The Unforgiving Road“ noch die zwingenden Hits, doch Freunde des Genres, werden sicher das eine oder andere Highlight auf dem Zweitling der Herren für sich finden. Im Auge behalten!