Man kann ZODIAC mit Sicherheit eine der deutschen Retro Heavy Rock-Speerspitzen nennen und eine der Bands, aus diesem in den letzten Jahren schier unerschöpflichen Genre-Topf stammenden Acts, die es sichtlich geschafft haben, nicht gleich wieder in der Versenkung zu verschwinden.

Mit ihrer vierten Veröffentlichung „Grain Of Soul“ bleiben sie zwar ihrem Retro Rock treu, nur wurde die Härte der Gangart aber um einiges erhöht. So startet das Münsteraner Quartett gleich mit „Rebirth By Fire“ gewaltig weg und schaltet mit dem anschließenden „Animal“ in den fünften Gang. In der Hälfte dieses Songs wird auch noch zielsicher der sechste eingeworfen. An ein wirkliches Runterschalten denken die Jungs bis ans Ende der Scheibe nicht wirklich. Die kommenden Songs wirken vielleicht etwas sanfter oder bluesverspielter (z.B. „Crow“), lassen aber die gewisse Grundhärte, die sich bei manchen Songs erst nach einer Zeit einstellt, nie vermissen. Und so wird dieses Album bis zum letzten Track, dem Titelsong „Grain of Soul“, der einen ausgedehnten Gitarrenpart der Marke ZODIAC fürs Outro beinhält, nie irgendwie langatmig oder sogar langweilig.

Auch jenen Unkenrufen, die da meinten, vier Studioalben in vier Jahren seien der sichere Super Gau einer Band, kann man locker entgegenhalten, dass ZODIAC die kreative Ader auch beim vierten Streich noch nicht versiegt ist. Mit „Grain Of Soul“ zeigen ZODIAC allen Neidern, Nörglern und Bands, bei denen das musikalische Burn Out schon beim zweiten Akt vollständig zugeschlagen hat, mit einer Leichtigkeit, wie man es auch angehen kann. Und so kann man sich, wenn man sich an dieser Platte sattgehört (was aber eher schwierig sein wird) schon auf das kommende freuen!