Turbulente Zeiten prägen die mittlerweile fast 30jährige Vergangenheit der Crossover-Veteranen STUCK MOJO. Kaum einer dachte noch an ein Comeback der Amerikaner, aber Gründungsmitglied Rich Ward ist einfach eine unermüdliche Seele. Obwohl im letzten Jahrzehnt das Genre doch ziemlich von Newcomern überlaufen wurde, hätte eindeutig etwas in der Musiklandschaft gefehlt, wenn die Vorreiter des Rap Metal die Flinte endgültig ins Korn geworfen hätten. Doch nun ist es soweit, acht Jahre nach ihrem letzten Werk „The Great Revival“ meldet sich die Truppe mit „Here Come The Infidels“ lautstark und brachial zurück.

Die 30 Jahre sind den Mannen vom ersten Takt an kein bisschen anzumerken, alles klingt nach STUCK MOJO, frisch und doch so modern, dass es fast anmutet, als würde man versuchen, das Genre neu zu erfinden. Sofort beim ersten Track, `Here Come The Infildels`, gibt es so richtig in die Fresse und der Adrenalinspiegel steigt bei angemessener Lautstärke – also sehr laut – doch heftig und motiviert. Der Refrain grooved und man will sofort mit gröhlen. Die Rap-Passagen mit den krachenden Gitarren und wütenden Drums bieten die richtige Würze, um einen so richtig mitzureißen. Man wünscht sich direkt, vor der Bühne zu stehen und mit zu moshen, die Qualität hält sich vom ersten bis zum letzten Track und lässt keine Langeweile aufkommen. Auch textlich verzichtet man nicht darauf, einen gesellschaftskritischen Ton anzuschlagen. Es wird gegen Faschismus, Autorität sowie extreme Linke gewettert, manchmal etwas versteckter und oft liegt es auf der Hand wie bei `Business Of Hate`.

Wer also einen Soundtrack braucht, um in der Kraftkammer ein paar Wiederholungen mehr zu machen, oder auf der Autobahn gerne eine Stunde früher am Ziel sein möchte, der ist hier bestens bedient. Die Crossover-Mischung mit dezenten Southern Rock-Einflüssen heizt einen so richtig an, das Tempo wird nur selten heraus genommen und ballert einem ohne Rücksicht auf Verluste die Birne weg.