PIERCE THE VEIL rühmen sich mit allerlei Charteinträgen ihres Debüts „Collide With The Sky“ (2012) sowie Gold für die Single „King For A Day“. Klar, dass es sich hier um einen heißen Kandidaten für Nova Rock, Rock am Ring und Co. handelt. Auch wenn man von Post-Metalcore spricht, würde ich eher Pop mit Metalcore-Elementen als Anhaltspunkt angeben.

Kitschige Melodien und poppige Rhythmen treffen auf Metalcore-Ausbrüche, diverse Screams und sogar ein paar Breakdowns. Doch die schmalzigen Gitarrenmelodien und Synthies dominieren und Frontjunge Vic Fuentes widmet sich vorrangig seinen cleanen Vocals und doch anstrengende Tonlage die irgendwo zwischen BILLY TALENT und MY CHEMICAL ROMANCE liegt. Doch PIERCE THE VEIL verstehen ihr Handwerk und wissen, wie sie ihre, wahrscheinlich recht jungen Fans, bei der Stange halten. Zuckerweiche Ohwürmer wie „Dive In“ oder „Circles“ wechseln sich ab mit flotten Bangern wie „Texas Is Forever“ oder „Sambuka“, die aber auch gerne mal zwischendurch auf die Bremse treten und sich mit eingängigen Melodien austoben. So richtig ruhig können die Amis, wie man an „Floral & Fading“ und in weiten Teilen von „Song For Isabelle“ sieht, aber auch.

Der eine oder andere wird ob des Gesangs sowie den zuckersüßen Melodien von PIERCE THE VEIL´s „Misadventures“ bereits nach zwei bis drei Songs mehr als genug haben. Doch die erwählte Zielgruppe, die zu großen Teilen im Bereich U20 angesiedelt sein wird, wird auch den Zweitling der Jungs aus Amerika wieder in die Charts katapultieren und abfeiern. Nova Rock 2017 ist somit alles andere als abwegig.