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NOCTURNE - Nocturne
Label: Unlight Productions |
Klagenfurt wird normalerweise mit Sonne und Wörthersee verbunden. Dass dort nicht nur relaxt, sondern auch sehr schwarzer Metal produziert wird, ist vielleicht vielen nicht so geläufig. Die beiden Musiker Essark und Tenebris verfolgen seit einigen Jahren ihren musikalischen Weg unter dem Namen NOCTURNE und kürzlich ist das erste selbstbetitelte Album des Duos erschienen.
Gleich beim ersten Track „Return To Chaos“ kann man deutlich erkennen, dass NOCTURNE gerne mit vielen verschiedenen Sounds experimentieren und auch was den Gesang betrifft, kommt eigentlich alles zum Vorschein – tiefe Growls, Klargesang und auch eine Art epischer Chor. Mag vielleicht für so manchen Schwarzmetaller etwas zu wenig hart sein, aber ich finde die Mischung äußerst gelungen. Natürlich gibt es auch hämmernde Drums und harte Sounds, aber mit äußerst gelungenen Gitarrenriffs wird vieles abgefedert. Bei „Udinbak“ stehen am Beginn sogar Orgelklänge, aber gerade dieses Instrument ist bei vielen Black Metal Bands sehr beliebt, weil einfach kaum etwas anderes mehr Düsternis ausstrahlen kann. Der Titeltrack „Nocturne“ ist ein ruhiges und sehr gelungenes Instrumentalstück mit etwas folkigen Touch. Danach wird mit „Ama Lilith“ Vollgas gegeben, aber auch hier fehlen die epischen Momente nicht, genauso wie in den weiteren Tracks. Beim abschließenden „Sign Of The Dark`, einem Cover von DE INFERNALI, wird jedoch völlig auf Growls verzichtet und es klingt so ganz anders als die eigenen Songs.
Gibt es epischen Black Metal? Wenn man dieses Album von NOCTURNE hört, dann kommt einem einfach dieser Begriff in den Sinn. Es wird zwar gelegentlich auch auf „Teufel komm raus“ in die Drums gedroschen, aber mit tollen Gitarrensounds vieles wieder auf die weichere Schiene gebracht. Und auch was den variantenreichen Gesang betrifft, ist es so ähnlich. Knochenharte Growls und angenehmer Klargesang wechseln sich ab und passen sich jeweils der Musik an. Eine etwas ungewöhnliche Mischung, jedoch mit hohem Wiedererkennungswert, und schließlich gibt es ja noch immer die künstlerische Freiheit, die von den beiden Kärntnern auch voll ausgelebt wird, und das ist gut so!
www.nocturne.at
Beitrag vom 26.06.2016 Zurück
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