WHITECHAPEL - Mark Of The Blade
Label: Metal Blade Records
Die US-Deathgrind/core Jungs von WHITECHAPEL feiern dieser Tage ihren zehnten Geburtstag und haben sich selbst gleich ein Geschenk in Form des sechsten Longplayers „Mark Of The Blade“ gemacht. Das Jubiläumsalbum der Herren aus Knoxville soll natürlich auch etwas Besonderes darstellen und darum betont die Truppe extra, dass man sämtliche Scheuklappen abgelegt und einfach geschrieben, was ihnen gefallen habe. Auch wenn es sich für mich anfühlt, als wären die Core-Elemente wieder weiter in den Vordergrund gerückt als noch auf dem Vorgänger „Our Endless War“, so bleiben sich WHITECHAPEL dennoch treu und werden ihre Fans hier definitiv nicht enttäuschen.

Die dreifache Gitarrenattacke von Savage/Wade/Householder funtkioniert noch immer wunderbar und tönt anspruchsvoll wie eh und je, groovt aber mehr als zuvor und so manch überraschendes Riff findet in den Sound der Amerikaner. Aber auch sonst geben sich WHITECHAPEL mutig und bieten beispielsweise mit „Tormented“ einen atmosphärischen Song, wie man ihn von der Truppe noch nicht gehört hat. Aber keine Sorge, Schädel werden immer noch am laufenden Band gespalten. „The Void“ knüppelt zwar abgehakt, aber heftig, der Titeltrack macht in seinen groovenden drei Minuten kaum Gefangene und „Tremors“ walzt trotz gelungener Leadmelodie alles kurz und klein. Dafür bietet „Bring Me Home“ cleane Gitarren und sogar hymnischen Charakter mit ebensolchen Vocals. Phil Bozeman bietet ansonsten aber wieder die komplette und verdammt brutale Palette an Vocals aller Art, beeinflusst vom Hardcore, über den Deathmetal bis hin in Grindcore-Regionen. Aber auch „Brotherhood“ und „Dwell In The Shadows“ bringen ungewöhnlich viele Melodien mit und lassen die Gitarristen auch einiges an Raum um sich mit Leads und Soli auszutoben, was WHITECHAPEL defnitiv neue Frische bringt ohne die Band verweichlicht erscheinen zu lassen. Während man bei „Venomous“ mit Highspeed-Riffing und einigen interessanten Rhythmen wieder Moshpit-Fanatiker und Headbanger aus der Reserve lockt, beendet „Decennium“ das Album verdammt groovend und bietet zum Schluss erneut ein kleines Melodie-Feuerwerk und ein paar cleane Vocals.

Mit den cleanen Vocals und dem erhöhtem Melodie-Anteil werden wohl Puristen zu kämpfen haben, doch bringt dieser Schritt die Truppe sicher ein gutes Stück weiter und rettet die Amis vor drohender Stagnation. Fans des gepflegten Geknüppels werden aber auf „Mark Of The Blade“ ebenso bedient wie Freunde der modernen Death Metal-Klänge. Während „Our Endless War“ wie ein Orkan über uns hereinbricht, überzeugt „Mark Of The Blade“ durch seine Vielfalt an Naturkatastrophen.

www.whitechapelband.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Void
2. Mark Of The Blade
3. Elitist Ones
4. Bring Me Home
5. Tremors
6. A Killing Industry
7. Tormented
8. Brotherhood
9. Dwell In The Shadows
10. Venomous
11. Decennium
Gesamtspielzeit: 48:00

maxomer
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Beitrag vom 23.06.2016
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