HELLYEAH - Unden!able
Label: Eleven Seven Music
Nach acht Jahren schmeißt die Supergroup HELLYEAH das bereits fünfte Album unter die Leute. Nachdem man mit dem Debüt noch auf sich aufmerksam machen konnte, wusste die Truppe, bestehend aus ehemaligen Mitgliedern von MUDVAYNE, PANTERA, DAMAGEPLAN und BLOODSIMPLE, nur bedingt zu überzeugen. „Stampede“ und „Blood For Blood“ kann man getrost als Enttäuschung bezeichnen. Doch HELLYEAH wollen es nochmal wissen und begehen mit „Unden!able“ dankenswerterweise eine Kurskorrektur.

So brettert das industriell angehauchte „X“ zu Beginn überraschend heftig aus den Boxen, groovt wie Sau und lässt Fronter Chad Gray auf eine beachtliche „words per minute“ Leistung kommen. Heftige Strophe und eingängiger Refrain ist die Zauberformel auf „Unden!able“ und das wird auch beim folgenden Groove-Monster „Scratch A Lie“ beibehalten. Kamen die Vorgänger teilweise noch sehr radiotauglich daher, sind diese beiden Kracher gleich mal ein gelungenes Statement, das auch bei dem etwas abfallenden „Be Unden!able“ beibehalten wird und nochmals unterstreicht, dass sich HELLYEAH immer noch am Sound der Welle, die um die Jahrtausendwende rollte und Bands wie DROWNING POOL, COAL CHAMBER, KORN oder eben auch MUDVAYNE hervorbrachte, orientieren. Trotzdem versuchen die Amis wieder ein paar Hits zu kreieren, was mal besser und mal schlechter gelingt. „Human“ weiß mit seinem hymnischen Refrain durchaus zu überzeugen und bietet einen schönen Kontrast zum Groove-Geballer und auch das ziemlich fröhlich klingende „Leap Of Faith“ funktioniert wunderbar, erlaubt sich ein paar KORN-Zitate und kann durchaus als Anspieltipp genannt werden. Dagegen steht aber das düstere, leider nur dahinplätschernde Pop-Rock Nümmerchen „Love Falls“, das man sich getrost hätte sparen können. An „I Don´t Care Anymore“ werden sich dank des außergewöhnlichen Sounds wahrscheinlich auch die Geister scheiden, doch finde ich persönlich solche Experimente begrüßenswert, wenn dieses auch hier nicht wirklich aufgeht. Dazu kommen noch „Blood Plague“ und „Live Or Die“ die weder zünden wollen, noch großartig hängenbleiben. Doch zum Ende hin gibt „Startriot“ und das vertrackte „Grave“ nochmal richtig schön Schub.

HELLYEAH haben mit „Unden!able“ ein abwechslungsreiche, ambitioniertes und überraschend starkes Werk am Start. Überraschend ist vielleicht das falsche Wort, denn bei solchen Namen, die sich dahinter verbergen, erwartet man so etwas eigentlich. Doch wenn man bedenkt, dass die Vorgänger so einiges an Schwächen und Fehltritte beinhalteten, kann man absolut davon reden. Die amerikanische Supergroup veröffentlicht hiermit vielleicht kein erhofftes Meisterwerk, befindet sich damit aber definitiv endlich auf dem richtigen Kurs.

hellyeahband.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. !
2. X
3. Scratch A Lie
4. Be Unden!able
5. Human
6. Leap Of Faith
7. Blood Plague
8. I Don´t Care Anymore
9. Love Or Die
10. Love Falls
11. 10-34
12. Startriot
13. Grave
Gesamtspielzeit: 45:25

maxomer
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Beitrag vom 15.06.2016
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