SLEEP OF MONSTERS - II: Poison Garden
Label: Svart Records
Lee Hazlewood betrinkt sich mit den ABBA Girls in einer Metal Bar und dabei sinnieren sie über Tragödien und Okkultes im Rock´n´Roll... So wollen uns die Finnen SLEEP OF MONSTERS die Tore zu ihrem „II: Poison Garden“ öffnen und präsentieren uns nun drei Jahre nach dem Erstling, nach harter Arbeit in einer Finca in den spanischen Hügeln, ihr neues dunkles Werk. Auch das verträumte Albumcover lässt dieses Mal wieder keine Wünsche offen und passt wunderbar zur Musik, die uns auf diesem Album erwartet.

Und beim ersten Track, „Poison King“, schlägt mein Herz schon höher, als die hymnischen Gesänge der drei Furien den Song einleiten und sogleich Ike Vil mit seinen dunklen Vocals einsteigt. Man findet sich sofort im SLEEP OF MONSTERS-Sound wieder, der auch schon auf „Produces Reason“ unverkennbare Trademarks aufwies. „Golden Bow“ präsentiert sich nachfolgend als wundervolles Duett, bei dem eine der Furien als Partnerin fungieren durfte und erinnert mich von der Rhythmik dezent an das bekannte „Summer Wine“, wo wir auch gleich den Bogen zu oben erwähntem Lee Hazlewood spannen können und ist trotzdem mit den zarten Gitarrenmelodien im Kontrast zur prägnanten Stimme des Sängers so eindeutig SOM, dass es fast schmerzt. Bei „The Art Of Passau“, wo gehörig an Tempo zulegt wird, erwarten uns immer wieder zwischendurch kurze lateinische Sprechchöre, die dem Okkulten Raum geben und bei „Babes In The Abyss“ wartet Ike mit einem gesprochenen deutschen Kinderreim („Ringel Ringel Reihen, wir sind der Kinder dreien...“) im Zwischenstück auf, das in Verbindungen mit dem gleichzeitig einsetzenden Gesang eines kleinen Mädchens eine gewisse Gänsehaut erzeugt, aber auch sofort Assoziationen zu RAMMSTEIN herstellen lässt, was aber zum Glück nur kurz andauert, bevor man mit treibenden Gitarren wieder in den Song geführt wird. Bei den nachfolgenden Stücken treffen wir auch noch auf Trompetenmelodien, mehr lateinische Gesänge der Furien und insgesamt viel mehr Experimente als beim ersten Werk, was aber auch die nötige Abwechslung liefert, um den Songs ihre Eigenständigkeit zuzugestehen. Abgerundet wird das Album am Ende mit dem beschwörend vorgetragenen „Land Of Nod“, das zum Finale hin noch einmal gehörig an Dramatik zulegt und spanische Gitarren erklingen, zu denen SOM möglicherweise von ihrem Aufnahmeort beeinflusst wurden, bevor man von dem ausklingenden Chor der Furien wieder in die Realität entlassen wird.

Über Allem thronen Ikes tiefen, teils hallenden Vocals, umschmeichelt von den Gesängen der Furien, getragen von teils dramatischen und teils zarten Gitarrenmelodien. „II: Poison Garden“ darf zurecht als Fortsetzung von „Produces Reason“ gesehen werden, es wechseln hymnische Parts mit schleichenden schwermütigen Passagen und begleiten von Träumen und Okkulten inspirierten Lyrics, die auch trotz immer wieder schnellerem Tempo die Melancholie nicht missen lassen und eine wunderbare Begleitung zu verregneten Sommertagen liefern.

sleepofmonsters.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Poison King
2. Golden Bough
3. The Art Of Passau
4. Babes In The Abyss
5. Beoynd The Fields We Know
6. The Devil And All His Works
7. Our Dark Mother
8. Foreign Armies East
9. Land Of Nod
Gesamtspielzeit:

Catrine
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Beitrag vom 13.06.2016
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