AGONIZER - Visions Of The Blind
Label: 7hard
Auch wenn die Finnen AGONIZER bereits auf 18 Jahre Bandgeschichte zurückblicken, ist „Visions Of The Blind“ erst das zweite Full-Length Album der Truppe. Ob es an fehlender Erfahrung oder an etwas ganz anderem liegt, vermag ich nicht zu sagen, doch schon lange habe ich kein so irreführendes Artwork mehr gesehen. Wer sich die verbrannte Landschaft, den Knochenberg und das darauf stehende Skelett näher ansieht, rechnet sicher sofort mit einem Death oder Thrash Album, doch niemals mit einem Stück Melodic Metal. Ob sich das nun auf den Erfolg des Werkes auswirkt sei mal dahingestellt, Fakt ist jedoch, dass die Truppe richtig anständig das erwählte Genre vertritt.

Das Presse-Sheet rühmt die Band mit einem Guinnessbuch-Eintrag. Nein, nicht die längste Spanne zu einem Albumrelease (sind immerhin neun Jahre), sondern dass die Band das tiefste Konzert der Geschichte spielte (nein nicht vom Niveau her). AGONIZER begaben sich tief unter die Erde in eine finnische Mine um ihr Debüt „Birth / The End“ zu präsentieren.

Doch nun zur Musik: Die Truppe um Frontmann Pasi Kärkkäinen, der die Band 2009 verließ, 2012 jedoch wiederkehrte, spielt typisch europäischen Melodic Metal der modernen Prägung irgendwo zwischen FIREWIND, THUNDERSTONE und MASTERPLAN. Die Vergleiche kommen vor allem wegen dem rauen Organ von Pasi, aber auch musikalisch findet man im melodischen und oftmals düsteren Sound der Truppe immer wieder Querverweise zu den genannten Größen, ein progressiver Touch inklusive. „Visions Of The Blind“ ist ein reifes und abwechslungsreiches Werk, das mit dichter Atmosphäre daher kommt und dank zahlreichen Hooks auch recht schnell zündet. Trotz einigen Hitkandidaten und zahlreichen Hymnen fehlt es AGONIZER aber noch an dem gewissen Etwas, das die Finnen von der Masse abzuheben vermag.

Nichtsdestotrotz ist „Visions Of The Blind“ ein gutes Stück Genrekost, das Fans der genannten Bands definitiv anchecken und die Band in Zukunft im Auge behalten sollten, denn wirkliche Schwächen sind auf dem Zweitling der Nordmannen eigentlich auch nicht zu finden.

www.facebook.com/agonizer


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. All Alone
2. Devil
3. Pieces
4. Haze
5. Sliced
6. Eye Of The Storm
7. Trail
8. Hazard
9. Lullacry
10. Thorn Of Roses
11. A Lie
12. Trooper
13. Nothing Changed
Gesamtspielzeit: 57:54

maxomer
Weitere Beiträge von maxomer

Weitere Beiträge über AGONIZER

CD-Bewertung
59 Stimme(n)
Durchschnitt: 2.22
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
4 Stimme(n)
Durchschnitt: 4.5
Deine Bewertung:
  


Beitrag vom 12.06.2016
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: