|
EVIL MASQUERADE - The Outcast Hall Of Fame
Label: Dark Minstrel Music |
Die Dänen EVIL MASQUERADE und ihr Bandleader Henrik Flyman sind, gezeichnet von zahlreichen LineUp-Wechsel und mit dem Verlust von Apollo Papathanasio am Mikro, etwas ins Straucheln gekommen. Doch der Songwriter und Gitarrist musste nach nur einem Album bereits wieder Abschied von seinem Nachfolger nehmen. Da ließ er sich für den nächsten Akt in der Bandgeschichte mit dem Titel „The Outcast Hall Of Fame“ etwas ganz Besonderes einfallen und besorgte sich nicht einfach einen neuen Sänger, sondern gleich vier an der Zahl. Neben dem (temporär) heimgekehrten Apollo sind da große Namen wie Mats Levén (CANDLEMASS, Ex-AT VANCE), Rick Altzi (MASTERPLAN, AT VANCE) sicher große Überraschungen. Zu guter Letzt stand noch der eher weniger bekannte, dafür aber auch auf der kommenden Tour für EVIL MASQUERADE tätige, Nicklas Sonne hinter dem Mikro.
Das Album startet mit dem Titeltrack etwas sperrig und wirft uns sofort mitten ins Geschehen. EVIL MASQUERADE tönen jedoch wieder härter und stellen die Riffs von Henrik klar in den Vordergrund, lassen aber auch die typisch epischen, bombastischen und melodischen Elemente nicht vermissen. Anstatt hier eine Metal-Oper zu kreieren, singen die einzelnen Protagonisten bis auf zwei Ausnahmen alleine die Songs ein.
Das Material auf „The Outcast Hall Of Fame“ ist qualitativ hochwertig und auch sehr abwechslungsreich. Heavy, melodisch, leicht progressiv und doch catchy präsentieren sich die zehn Tracks, die neben Doublebass-Gewitter und heftigen Riffs auch auf rockigere Passagen und hymnische Refrains setzt. Immer webt Flyman auch die typisch orientalisch angehauchten Riffs ein und geizt nicht mit Hooks. Bei „Death Of God“ für das sich Apollo und Rick den Gesang teilen, geht es noch eine Spur flotter und fulminanter zu, „Darkness (I Need You) erinnert an IRON MAIDEN der 90er und mit „Lost Inside A World Of Fear“ hat man eine treibende Hymne geschaffen. Die obligatorische Ballade gibt es in Form von „One Thousand Roses And A Lot Of Pain“, während „Märk Hur Vår Skugga“ etwas aus der Reihe fällt und durch den getragenen Sound und die schwedische Gesangssprache beinahe etwas folkloristisch daher kommt. Das Finale bestreitet dann das fast 13-minütige „On No Way To Broadway“, bei dem dann doch alle Sänger zum Zuge kommen und zu keiner Sekunde Langeweile aufkommen lässt und nochmal alle Trümpfe von EVIL MASQUERADE ausspielt inklusive ein paar Leads der eisernen Jungfrau.
„The Outcast Hall Of Fame“ ist ein starkes Album und vielleicht sogar das beste seit dem grandiosen “Third Act”. Fans von EVIL MASQUERADE werden zufrieden sein, sich aber bei der Glanzleistung von Apollo, der sein Talent bei den Retro Rockern SPIRITUAL BEGGARS nicht komplett ausschöpfen kann, zurück wünschen. Auch die restliche Besetzung macht eine tolle Figur und das Album zu etwas Besonderem, aber auch ohne das Staraufgebot ist „The Outcast Hall Of Fame“ ein wirklich gelungenes Werk der Dänen.
evilmasquerade.com
Beitrag vom 10.06.2016 Zurück
|
|