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SALIVA - Love, Lies & Therapy
Label: Universal Music |
SALIVA ist wieder so ein amerikanisches Relikt aus den 90ern, das um die Jahrtausendwende Erfolge erzielen konnte – Grammy-Nominierung inklusive – dann aber irgendwie in der Versenkung verschwunden ist. Auch ich habe die Truppe nach dem 2002er Album „Back Into Your System“ aus den Augen verloren, doch untätig waren die Amis nicht, ist nun „Love, Lies & Therapy“ trotz einiger Besetzungswechsel, das bereits neunte Album. Einzig Gitarrist Wayne Swinny ist noch übrig um die Band zusammen zu halten und neu zu besetzen.
Viele Bands dieser Art scheiterten mit ihren letzten Alben vor allem daran, dass man den Sound, der in den 90ern innovativ erschien und für Begeisterung sorgte, auch adäquat ins Hier und Jetzt zu transportieren. Das Problem kann man SALIVA auf ihrem neuen Werk definitiv nicht vorwerfen. Die Jungs spielen zwar immer noch alternativen Rock mit viel Energie, diversen Nu Metal-Elementen und einem gewissen 90er-Vibe, dennoch tönen die Tracks auf „Love, Lies & Therapy“ modern genug um auch heute wunderbar zu funktionieren. Beim kleinen Hit „Go Big Or Go Home“, der sich wunderbar ins Gehör frisst, hört man irgendwo etwas LINKIN PARK meets DROWNING POOL heraus, dafür grooven das eröffnende „Trust“ und „Tragic Kind Of Love“ gewaltig, so dass man auch KORN nicht unerwähnt lassen darf. Doch die erwähnten Bands sind nur als kleiner Anhaltspunkt genannt, denn auch Fans von ALTER BRIDGE oder POP EVIL werden hier etwas für sich finden.
SALIVA wissen wo sie herkommen und versuchen das auch nicht zu verheimlichen, dennoch hat Swinny seinen ganz eigenen Stempel sowohl im Riffing als auch beim Songwriting. Moderne Samples und Synthies peppen ebenso wie so manch ausgefallene Rhythmik den Sound der Truppe zusätzlich auf. Natürlich darf auch Neo-Frontmann Bob Amaru, der 2012 das Mikro von Josey Scott übernahm und damit für Aufregung sorgte, nicht unerwähnt bleiben. Der Mann macht seinen Vorgänger mühelos vergessen und so hat man bei „Love, Lies & Therapy“ stets das Gefühl, dass es nie anders gewesen ist. Der Mann bringt nämlich noch eine gute Schippe Gefühl mit, wodurch das Album zum Auf und Ab zwischen energischem Rock und gefühlvollem, emotionalem Material wird. Man kombiniert diese Elemente bei Tracks wie „Bitch Like Your“ oder „Borken Wings“ souverän, während „Lonliest Know“ als waschechte Powerballade durchgeht mit Akustik-Gitarre und allem was dazu gehört. Als weiteres Highlight liefern SALIVA auch noch ein überzeugendes Cover von MICHAEL JACKSONs „They Don´t Care About Us“.
SALIVA überzeugen und überraschen mit ihrem neunten Werk auf ganzer Linie. Ein Alternative Rock-Album das kaum Schwächen aufweist, einige Hits zu bieten hat und die 90er perfekt mit dem Hier und Jetzt kombiniert. Was will der Genrefan mehr?
www.saliva.com
6 von 7 Punkten
Tracklist: 1. Trust 2. Tragic Kind Of Love 3. Bitch Like You 4. Unshatter Me 5. Broken Wings 6. Rx 7. Breadown 8. Go Big Or Go Home 9. Loneliest Know 10. Refuse To Lose 11. They Don´t Care About Us (MICHAEL JACKSON) 12. Hand In Hand Gesamtspielzeit: 42:22
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Beitrag vom 07.06.2016 Zurück
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