Skandinavien bietet in musikalischer Hinsicht ein breites Spektrum an Folk-Bands. Viele vereinen traditionelle Elemente mit harten Metal-Sounds und andere bieten pure Weisen. FEJD verfolgen seit 15 Jahren den Mix-Weg und konnten damit viele Anhänger finden, obwohl die Schweden eher selten irgendwo live zu sehen sind, was sehr schade ist. Nun erschien das vierte Album mit dem Titel „Trolldom“ und man darf gespannt sein, ob die Faszination der früheren Werke auch hier anhält.

Gleich ab den ersten Klängen wird man von dem schwungvollen und vereinnahmenden Mix aus Metal und Folk und der kraftvollen Stimme von Vocalist Patrik Rimmerfors gefangen genommen. Es entsteht beim Zuhören eine tiefe Sehnsucht nach dem urtümlichen Hohen Norden und gerade beim etwas ruhigeren Titeltrack „Trolldom“ kommt diese Stimmung ganz besonders zum Vorschein. Es klingt ein bisschen nach Lagerfeuerromantik und der kräftige und druckvolle Gesang verstärkt diese Stimmung zusätzlich. Aber auch bei den flotteren Titeln wie etwa „Ingjald Illråde“ bleibt dieses Flair erhalten und man beginnt unweigerlich mitzubangen. Bei „Bed För Din Själ“ bekommt Patrik weibliche Verstärkung was den Gesang betrifft. Die Norwegerin Linn Katrin Öygard von der Folk Band BERGTATT ergänzt mit weicher, glockenheller Stimme perfekt den kernigen Gesang von Patrik, sodass sich ein tolles Duett ergibt. Die weiteren Songs sind von ebenso faszinierender Ausstrahlung wie der Rest des Albums und man tut sich wirklich schwer, nach dem Ende wieder in die reale Welt zurückzufinden.

Wenn es um die Qualität der Musik geht, müssten FEJD auf den großen Konzertbühnen dieser Welt stehen, aber aus welchen Gründen auch immer schaffen es die Schweden nicht, ihren Folk Metal öfter live zu präsentieren. Die Truppe hätte sich einfach viel mehr verdient, und wer die letzten Alben kennt, wird auch von diesem schwer begeistert sein. Also wenn es schon an Live-Terminen hapert, so können alle Freunde des Genres immerhin tolle Alben wie „Trolldom“ genießen und mit FEJD einen musikalischen Ausflug in den Hohen Norden machen.