CANDLEMASS - Death Thy Love
Label: Napalm Records
Obwohl Leif Edling gerade fleißig und auch erfolgreich an seiner Karriere mit AVATARIUM arbeitet, hat der Mann anscheinend doch auch wieder Zeit und Lust auf seine schon mehrmals zu Grabe getragenen CANDLEMASS. Turbulente Zeiten haben die Schweden bereits hinter sich. Mehrere Auflösungen, ein paar Sängerwechsel und ein gelungenes Abschiedsalbum sollten das Studio-Schaffen der Doom-Legende beenden.

Zwar bricht Leif sein Wort nicht komplett, denn ein Nachfolger zum 2012er Werk „Psalms For The Dead“ ist leider (noch) nicht in Aussicht, doch zum 30. Jubiläum beehrt uns die Band mit einer neuen EP. Kurz nach dem Release damals verabschiedete sich Robert Lowe und wurde für die dazugehörigen Live-Auftritte durch Mats Levén, der auch schon für FIREWIND, EVIL MASQUERADE, GUS G. oder HOLLOW HAZE tätig war, ersetzt. Dass der Mann vielseitig ist und wirklich was drauf hat, steht außer Frage und so freut es umso mehr, dass CANDLEMASS endlich auch Studio-Aufnahmen mit ihm am Mikro liefert, nachdem sein damaliger Einsatz im Jahr 2006 ohne Veröffentlichung blieb.

Was bietet uns also „Death Thy Lover“ sechs Jahre nach der letzten Studio-Geschichte? Kurz gesagt, vier verdammt starke Tracks, die genau da ansetzen, wo „Psalms For The Dead“ aufgehört hat. Durch den doch recht anderen Gesangsstil von Mats gibt es zwar offensichtliche Unterschiede, doch die Marschrichtung, die man in der Band schon länger einschlug, bleibt gleich. Somit sind die Songs kein Retro-Trip und keine tonnenschweren Doom-Monster, dafür aber starke Doom-Rocker mit grandiosen Melodien, gelungener Rhythmik und Gänsehautmomenten. Das Riffing von Leif ist unverkennbar und ist einfach eine Freude. Der Sound von CANDLEMASS drückt immer noch gewaltig.

Der titelgebende Track „Death Thy Lover“ rockt nach einem längeren, aber spannenden Vorgeplänkel gut nach vorne und bietet einen hymnisch-eingängigen Refrain. Von der guten alten Doom-Schule nicht viel zu spüren, doch die Riffs sind stark und der Track ist in seinen sieben Minuten dennoch über jeden Zweifel erhaben. Das folgende „Sleeping Giant“ geht schon mehr in Richtung alter Tage, drosselt dementsprechend das Tempo und geht schnell unter die Haut. Mats lässt zu keiner Sekunde daran zweifeln, dass er einen Rob Lowe oder auch Messiah Marcolin würdig ersetzt und hängt sich stimmlich und emotional mächtig ins Zeug. „Sinister N Sweet“ steigt mit zähflüssigem Riff irgendwo zwischen BLACK SABBATH und GRAND MAGUS ein, schwenkt aber bald um und bietet ruhige, andächtige cleane Gitarrenpassagen mit Sprechgesang, eher der Song zum Groovemonster mutiert, der noch einige Wendungen und Überraschungen zu bieten hat. Das finale „The Goose“ macht es dann nochmal spannend, denn erst wird über sechs Minuten lang ausschließlich instrumental ganz im Doom-Gewande gerifft.

„Death Thy Lover“ ist ein starkes neues Lebenszeichen der mittlerweile 30 Jahre existierenden Legende und lässt Hoffnung aufkommen, dass Leif seine Meinung doch noch ändert und ein neues Album auf den Markt bringt. Vor allem durch den Einsatz von Mats, klingen CANDLEMASS frisch und energisch – soweit halt für eine Doom Band möglich – und technisch natürlich auch gewohnt hohem Niveau. Mehr davon!

www.candlemass.se

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Tracklist:
1. Death Thy Love
2. Sleeping Giant
3. Sinister N Sweet
4. The Goose
Gesamtspielzeit: 26:16

maxomer
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Beitrag vom 31.05.2016
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