Über die italienischen Melodic Rocker HEADLESS bin ich nur gestolpert, da die Truppe mit dem Schweden Göran Edman einen prominenten und versierten Fronter in ihren Reihen hat, der bereits bei Truppen wie MALMSTEEN, TIME REQUIEM, SIGNUM REGIS oder STRATOPSHERE mitwirkte.

Die Italiener existieren bereits seit 1993, kommen mit dem neuesten Release „Melt The Ice Away“ dennoch erst auf ihren dritten Longplayer, was daran liegen mag, dass man die Band um das Millennium herum über zehn Jahre auf Eis legte, ehe man sich mit „Growing Apart“ zurückmeldete.

Geboten wird abwechslungsreicher, verspielter Melodic Rock, der sowohl AOR-Elemente als auch progressive Spielereien beherbergt. Dabei sind die Songs dank gelungener Melodien und eingängigen Refrains von Göran durchaus eingängig und zünden dementsprechend auch recht schnell. Gerade Gitarrenliebhaber dürften mit „Melt THe Ice Away“ schnell ihre Freude haben, da das Duo bestehend aus Walter Cianciusi und Dario Parente mit Solo-Parts und Leads absolut nicht sparen, sich dabei aber auch nie verzetteln. Spätestens beim getragenen Titeltrack lässt sich auch nicht mehr verheimlichen, dass HEADLESS tief in den 80ern verwurzelt sind, diese aber mühelos ins Hier und Jetzt transportieren und somit ihr Songmaterial durchaus zeitlos erscheinen lassen. Ausfälle gibt es auf dem Drittling der Südländer zwar keine, doch wirklich herausstechen will dann auch nichts, was „Melt The Ice Away“ einfach als soliden und hörenswerten Release erscheinen lässt. Interessant jedoch der QUEEN-Tribute in „When Dreams & Past Collapse“, der schon fast etwas plump wirkt.

Wer den Vorgänger „Growing Apart“ und Göran Edmans angenehmes Organ mag, wird auch mit diesem Album seinen Spaß haben. Fans des melodischen 80s Rock machen demnach auch keinen Fehler, brauchen sich aber keine großen Überraschungen oder Highlights erwarten.