VARDIS wurden in den 70ern gegründet, mussten aber einige Besetzungswechsel sowie eine zwischenzeitliche Auflösung verkraften. So kommt es, dass das dritte Werk der Briten erst 30 Jahre nach seinem Vorgänger erscheint. Zwar gilt das Trio als Legende des NWOBHM, was man aber auf „Red Eye“ nicht wirklich hören kann, spielen die Herren eine fetzige aber klassisch tönende Variante des Rock mit Einflüssen aus Blues, Rock´n´Roll und Funk.

Weder das Riffing noch der Gesang von Bandboss Steve Zodiac tönen wirklich metallisch, was aber kein großes Problem ist, denn die Platte, die ziemlich nach Live-Aufnahme tönt, fängt den 70s Rock-Spirit wunderbar ein und tönt schön energisch und das obwohl man den im Dezember an Krebs verstorbenen Terry Horbury und Drummer Gary Parson nur ein Jahr nach der Reunion wieder ersetzen musste. Doch Martin Conolly (Ex-RICK WAKEMAN) und Joe Clancy (Ex-MELODIC MELTDOWN) machen ihre Arbeit großartig und lassen die zeitlose Musik von VARDIS mühelos im hier und jetzt ankommen.

Dass die Band 30 Jahre in der Versenkung verschwunden ist mag man fast nicht glauben, so spritzig und verspielt die abwechslungsreichen Rock- und Blues-Songs von Steve Zodiacs Truppe tönen. Außerdem macht das Material von „Red Eye“, das übrigens ein schickes Artwork vom Schöpfer von Filmposter wie „Evil Dead“ oder „Nightmare On Elm Street“ gezeichnet wurde, einfach eine Menge Spaß und Lust auf Live-Darbietungen, die da hoffentlich bald kommen.