Wir leben in Zeiten, in denen es nicht an Nachwuchsbands mangelt, in dutzenden Locations, Pubs und Konzerthäusern kann man den sogenannten jungen Wilden auf die Finger schauen. Dass nicht alle Formationen das große Können besitzen oder den Durchbruch schaffen ist vielen klar, doch hin und wieder erhebt sich eine Band aus dem schier unerschöpflichen Pfuhl. Die Burschen von THE NEW ROSES sind so ein Glücksfall, man wirft die CD in die Anlage und spürt sofort den Groove.

Gegründet 2007 im deutschen Städtchen Wiesbaden, liefert die Gruppe ihr zweites Werk ab, das auf den Namen „Dead Man’s Voice“ getauft wurde. Sänger Timmy Rough, Gitarrist Norman Bites, Drummer Urban Berz und Bassist Hardy, dürften einigen fleißigen Konzertgehern schon bekannt sein, so zockten sie im Vorprogramm von ACCEPT, MOLLY HATCHET oder den TOTEN HOSEN und konnten sich so ins Rampenlicht spielen. Des Weiteren schaffte man es mit einer Nummer in den deutschen Trailer der US-Kultserie Sons Of Anarchy, wenn das keine Leistung ist, was dann?

Der musikalische Stil umfasst ein großes Spektrum, so finden sich Anleihen von AEROSMITH („Hurt Me Once (Love Me Twice)“), AIRBOURNE („I Believe“) oder CREED („Ride With Me“) im Repertoire. Die Deutschen schaffen es aber, diese Einflüsse gekonnt mit ihrem eigenen Touch zu paaren und so nie als billige Kopie zu klingen. Erdiger, geradliniger Hard Rock ohne viele Experimente, garniert mit einem Schuss Blues und treibenden Gitarrensound, so lässt sich „Dead Man’s Voice“ am besten beschreiben.

Timmy am Mikro hat eine tolle variable Stimme, die sowohl bei einer Ballade wie „What If It Was You“ funktioniert, wie auch beim ZZ TOP angehauchten Western-Kracher „Dead Man’s Voice“, bei dem er eine perfekte rauchige whiskygeschwängerte Performance abliefert. Der wohl einprägsamste und herausstechensde Titel auf der Neuerscheinung. Nach mehrmaligem Durchhören schafften es die Jungs, dass mir ihre Songs immer wieder gedanklich unterkommen und man den Ohrwurm nicht mehr los wird.

Wer offen für neue junge Nachwuchshoffnungen ist und auf die vorhin genannten Bands mit einer Prise frischen Wind steht, der darf bei THE NEW ROSES ordentlich abgehen. Bisher die Neuentdeckung des Jahres. Note eins, setzen!