HAKEN - Affinity
Label: Insideout
Die Briten von HAKEN wurden mit ihrem Drittwerk „The Mountain“ 2013 regelrecht von der Presse abgefeiert. Da war die Prog-Metal Fangemeinde klarerweise schon heiß auf den Nachfolger, der nun mit „Affinity“ auch geliefert wird und erneut zeigt, was die sechs Herren so außergewöhnlich macht.

Eines vorweg: Album Nummer vier is eingängiger denn je. Doch halt! Kein Sorge, die Jungs wissen noch immer wie man richtigen Prog schreibt. Longtracks, Polyrhythmen, Frickel-Riffs, anspruchsvolle Arrangements und so manch unvorhergesehene Wendung gehören bei HAKEN immer noch zur Tagesordnung. Auch wenn das Artwork irgendwie an die 70s Retro-Welle erinnert, geht man nicht wie die Kollegen OPETH oder PAIN OF SALVATION so weit, dass man Sound und Produktion auf diese Ära trimmt, sondern zollt nur in gewissen Momenten Tribut an die 70s. Auch wenn die Briten ihren ganz eigenen Sound haben, fließen in den intensiven und atmosphärisch überaus dichten Songs immer wieder Bands wie DREAM THEATER der 90er, LEPROUS, dessen Sänger Einar Solberg sich sogar als Gastshouter die Ehre gibt oder PORCUPINE TREE, ein.

Wie bereits erwähnt, sind HAKEN eingängiger geworden, was sich vor allem durch so manch poppige Melodie oder Gesangslinie äußert. Diese sind aber nie nervig oder zu aufdringlich, höchstens hier und da mal dezent kitschig, was den Genrefan aber wahrscheinlich nicht stören wird. Dass HAKEN dennoch auch noch anders können zeigt sich nicht nur durch die Frickelriffs und abgefahrenen Rhythmen, sondern vor allem in Longtracks wie „The Architect“, bei dem sich wie bereits erwähnt gegen Ende Einar Solberg die Seele aus dem Leib brüllt, zuvor hauen HAKEN aber Gänsehaut-Melodien und eine grandiose Gesangsleistung von Ross Jennings raus. Dazu kommt ein überaus spannender Songaufbau. Einzelne Songs beschreiben würde sowohl den Rahmen sprengen, als auch dem Album unrecht tun, aber dass es noch 80s Synthies, Indie-Rock, Art-Rock und so manch heftige Metal-Attacke zu entdecken gibt, will ich natürlich nicht vorenthalten.

„Affinity“ braucht trotz manch poppigen Momenten und der ansteigenden Zahl an eingängigen Melodien und Vocallines dennoch seine Zeit um sich vollends zu entfalten und belohnt den aufmerksamen und geduldigen Zuhörer mit zahllosen Details und Überraschungen, die sich auf dieser wundervollen Platte befinden.

www.hakenmusic.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Affinity
2. Initiate
3. 1985
4. The Architect
5. Earthrise
6. Red Giant
7. The Endless Knot
8. Bound By Gravity
Gesamtspielzeit: 61:25

maxomer
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Beitrag vom 29.04.2016
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