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CREMATORY - Monument
Label: SPV (Steamhammer) |
Die deutsche Gothic-Speerspitze CREMATORY ging schon durch so manch Tief, vor allem die zwischenzeitliche Auflösung 2001 - 2003. Doch im vergangenen Jahr gab es nach einigen durchwachsenen und enttäuschenden Alben den nächsten großen Umbruch. Gleich drei Bandmitglieder, darunter auch der Fanliebling und Gitarrist Matthias Hechler, der auch seit jeher für die eingängigen, cleanen Vocals zuständig war.
Doch Bandboss Markus Jüllich, seine Frau Katrin und Fronter Felix ließen sich nicht aus der Fassung bringen und holten sich mit dem eigentlich als Sound-Engeneer bekannten Rolf Munkes (Ex-MAJESTY) und Tosse Basler (FORTY SHADES) gleich zwei Gitarristen sowie mit dem bisher unbekannten Jason Matthias einen neuen Drummer um frischen Wind in den Sound der Truppe zu bringen.
Das Resultat dieser neuen Truppe hört auf den Namen „Monument“ und stellt das mittlerweile 13te Album der Band dar und soll zeigen, ob die einstigen Genrehelden wieder das Zeug zu Großem haben. „Monument“ fängt mit „Missunderstood“ auch schon überraschend gut an. Die Keyboards sind vielleicht etwas plump für ein Album im Jahr 2016, passen aber zum Sound von CREMATORY, ansonsten ist der Opener eine eingängige Hymne, die Lust auf mehr macht. Ich hatte schon immer Probleme mit deutschsprachigen Songs und „Klagebilder“ zeigte auch, dass es vielen Fans der Band auch so geht. Doch mit „Haus Mit Garten“, „Eiskalt“, „Falsche Tränen“ und „Die Letzte Schlacht“ platziert man hier gut verteilt wieder ein paar dieser Tracks, die mal mehr, mal weniger gelungen sind. Textlich fällt vor allem „Haus Mit Garten“ negativ auf, während andere Tracks dank Stakkato-artigen Riffs und der bedächtigen Gesangsweise von Felix an manchen Stellen stark an RAMMSTEIN erinnern und durchaus überzeugen können. „Die So Soon“ ist dann die Feuertaufe für Tosse, der hier den Großteil der Vocals übernehmen darf und im Chorus auch von Julia unterstützt wird. Der Mann erweist sich als Glücksgriff und steht Matthias stimmlich nicht wirklich viel nach, auch wenn man erst abwarten muss, wie er Glanzleistungen wie „Greed“ oder „Perils Of The Wind“ live umsetzen kann.
Generell setzen CREMATORY verstärkt auf eingängige Refrains, lassen die tiefe Stimme von Felix aber auch nicht zu kurz kommen. Beim düsteren „Ravens Calling“ geht es fast in Richtung LACRIMAS PROFUNDERE bzw. END OF GREEN, „Nothing“ gefällt durch ein Wechselpiel aus schnellen, heftigen Passagen und getragenem Clean-Gesang und „Before I Die“ setzt verstärkt auf Synthies und Dynamik. Mit „Save Me“ zeigen sich CREAMTORY zudem so bombastisch wie nie und lassen Tosse nochmal zur Bestform auflaufen.
Auch wenn man auf „Monument“ keine Hitkandidaten wie auf den Referenzwerken „Belive“ oder „Revolution“ zu finden sind und man generell bei weitem nicht an dessen Nievau heranreicht, scheint die Umstellung in der Band mehr als gut getan haben, zumal sich CREMATORY wieder so kreativ und frisch anhören, wie schon lange nicht mehr. Fans werden zufrieden sein, doch auch wie seit jeher werden die Deutschen erneut polarisieren.
www.crematory.de
Beitrag vom 28.04.2016 Zurück
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