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ZAKK WYLDE - Book Of Shadows II
Label: Entertainment One Music |
Der ehemalige Schützling des Price Of Darkness und Mastermind von BLACK LABEL SOCIETY mit dem klingenden Namen Zakk Wylde ist wahrlich ein emsiger Bursche, wenn es darum geht musikalisch im Gespräch zu bleiben. Wie wenn die Society ihn nicht schon ordentlich fordern würde hat der bärtige Hüne noch die Zeit auch solo Songs zu schreiben und auf Platte zu bringen.
„Book Of Shadows II“ ist das zweite Album des US-Amerikaners und führt das Debüt aus dem Jahre 1996 fort. Wer Härte, fette E-Gitarren Riffs oder den typischen Sound von BLACK LABEL SOCIETY erwartet ist hier sowas von komplett falsch. Hier zeigt Zakk seine softe Seite und beweist in den Großteil aus Balladen bestehenden Songs, dass große langhaarige und bärtige Männer auch Gefühle haben können. Der Hörer findet Pianoparts mit Blueselementen und teilweise sehr melancholische Nummern. Wie die Titel schon erahnen lassen, verarbeitet Mr. Wylde anscheinend viele negative Erlebnisse oder war einfach nur schlecht drauf beim Komponieren. Beispiel gefällig? „Yesterday’s Tears“, „Darkest Hour“ oder das ebenfalls sehr schwermütige „Tears Of December“. Potenzielle Selbstmörder sollten dieses Werk eher meiden. Zakk Wylde liefert uns 16 Songs, bei denen es sehr schwer fällt, einzelne Songs heraus zu picken, da alle Lieder ohne große Highlights dahindümpeln und gewisse Ähnlichkeiten nicht von der Hand zu weisen sind. Nicht falsch verstehen, Zakk ist ein großartiger Musiker, die Songs sind nicht schlecht gemacht, es gibt wie bei dem vorhin genannten „Darkest Hour“ auch mal ein ganz nettes Gitarrensolo, doch 16 Tränendrücker verlangen dem geneigten Hörer doch einiges an Durchhaltevermögen ab. Zum Kuscheln am Lagerfeuer oder chilligen Lesen im Bett ist „Book Of Shadows II“ genau die richtige Kost. Zum Meister selbst: stimmlich wie gewohnt stark, er beherrscht die leisen Töne ausgezeichnet und lässt den Kuschelbär heraus. Bei „Eyes Of Burden“ packt einen die Lagerfeuerromantik dank Southern Style. „Yesterday’s Tears“ hat dann zwischendurch doch mal Gitarrensound mit im Gepäck und „The Levee“ erinnert zu Beginn an PINK FLOYD’S „Wish You Where Here“.
Für den europäischen Markt hat sich der Gitarrenvirtuose etwas einfallen lassen, so gibt es „Tears Of December“ in einer zweiten Version, auf der das Piano den Ton angibt (Multitalent!) und „Lost Prayer“ ist ebenfalls nur in der alten Welt erhältlich.
Fazit: Zakk Wylde ist ein toller Musiker und Sänger, wer es gefühlvoll will kann hier gerne auf hohem Niveau kuscheln, mir sind jedoch 16 Faserschmeichler am Stück zu viel des Guten und so wird wohl immer nur ein Song zwischendurch den Weg in meine Gehörgänge finden.
www.zakkwylde.com/
4.5 von 7 Punkten
Tracklist: 1. Autumn Changes 2. Tears Of December 3. Lay Me Down 4. Lost Prayer 5. Darkest Hour 6. The Levee 7. Eyes Of Burden 8. Forgotten Memory 9. Yesterday’s Tears 10. Harbors Of Pity 11. Sorrowed Regret 12. Useless Apologies 13. Sleeping Dogs 14. The King 15. Tears Of December (European CD Only Bonus Track) 16. Lost Prayer (European CD Only Bonus Track) Gesamtspielzeit: 73:42
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Beitrag vom 28.04.2016 Zurück
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