LONG DISTANCE CALLING - Trips
Label: InsideOut
Selten war ein Albumtitel so Programm wie auf dem neuen Machwerk der Jungs von LONG DISTANCE CALLING, die seit ihrem ersten Album, einem vollständigem Instrumentalwerk, 2006 eine mehr als rasante Entwicklung wie musikalische Reise hinter sich haben.

Und auf eine solchen „Trip“ laden einen das Quartett aus Münster auch auf diesem Album ein, denn schon der Opener „Getaway“ sorgt nicht nur für offene Münder sondern nimmt einen mit auf eine Reise in die späten 80er frühen 90er Jahre und so fühlt man sich in den Soundtrack von Serien wie Miami Vice oder MacGyver versetzt. Das darauffolgende „Re-Connect“ fährt auch Dank der stimmlichen Bandbreite des norwegischen Gastsängers Petter Carlsen ordentlich Hitpotential auf, die Gitarren klingen zwar manchmal noch heftig, sie werden aber dem „neuen“ Sound untergeordnet und mit viel E-Piano und diversen elektronischen Spielereien zu einem gewaltigen Soundteppich verwoben der – zu einem gewissen Anteil überraschend – ins Ohr geht und wirklich Spaß macht.

In dem instrumental gehaltenen „Trauma“ gemahnen LONG DISTANCE CALLING mit schwerer Gitarrenarbeit zum Einstieg ihrer doch etwas härteren Vergangenheit. Doch dies währt nicht allzu lange so beginnt „Plans“ mit dem Sample von Herzschlägen um sich dann aber in einem Geschwindigkeitsrausch in wahre Postrockhöhen zu schrauben, bevor die Platte ihren Abschluss in dem atmosphärisch wabernden „Flux“ mit einer epishen Länge von über zwölf Minuten findet.

Eine wirklich gelungene Platte, die mitunter aber viele Fans der früheren Alben verschreckten wird. Aber man sollte wirklich reinhören. Meine Skepsis ob der ersten Auskoppelung „Getaway“ war bald ausgeräumt. Großes Kino!

www.longdistancecalling.de


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Getaway
2. Reconnect
3. Rewind
4. Trauma
5. Lines
6. Presence
7. Momentum
8. Plans
9. Flux
Gesamtspielzeit: 48:53

tsunemoto
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Beitrag vom 27.04.2016
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