THE 69 EYES - Universal Monsters
Label: Nuclear Blast
THE 69 EYES sind zurück und zwar richtig. Fast als wären die drei letzten Alben nicht passiert, sondern mit dem neuesten Output „Universal Monsters“ direkt an das 2000er „Blessed Be“ und 2002er „Paris Kills“ angeschlossen worden. Und das freut natürlich den geneigten Fan, ist doch ein Ausflug in kommerzielle Gefilde nicht immer erfolgreich. Die Helsinki Vampires haben sich nun wieder dazu entschlossen, mit dem Produzenten Johnny Lee Michaels, den sie liebevoll ihren sechsten Vampir nennen, zusammenzuarbeiten, hatte er ja bei den beiden oben erwähnten Album schon das richtige Gespür.

Und der erste Track „Dolce Vita“ hält schon mal, was die ganzen Ankündigungen versprechen. Sämtliche Trademarks, die die Band groß gemacht haben, sind vorhanden. Es wird immer noch auf eingängige Keyboard-getragene Melodien in den Refrains gesetzt, die sich sofort im Ohr festkrallen, aber alles hat einen schönen rauen Beigeschmack und wirkt nicht so glatt gebügelt und aufgesetzt, wie es bei den letzten Outputs der Band leider der Fall war. Es wird hin und wieder mit verschiedensten Instrumenten experimentiert, wie zum Beispiel bei „Blackbird Pie“, bei dem ganz dezent Panflöten eingewebt werden und indianische Trommeln erklingen, wodurch der Song nichts an seiner düsteren Grundstimmung einbüßt, was auch durch das Schlagen einer Kirchenglocke noch verstärkt wird. Dagegen wirkt der nächste Track „Lady Darkness“ fast fröhlich und könnte auch aus der Feder eines DAVID BOWIE stammen. Getragen werden die Songs von Jyrki 69´s dominanter und prägnanter Stimme und dieses Mal konnten auch wieder prominente Gäste aus Helsinki für die Backing Vocals gefunden werden, nämlich die Sleaze Metaller SANTA CRUZ.

Bei „Miss Pastis“ wird dann wieder mit Moll-Tönen nicht gespart und der Track klingt, als hätte man den heimischen JACK FROST Feuer unterm Arsch gemacht. Den langsamsten Song auf dem Album stellt das schon fast flehend vorgetragene „Blue“ das. Langgezogen und schwer schleppt sich dieser Track vorwärts, schafft aber leider nicht, sich bei den außergewöhnlichen Kompositionen eines „Sister Of Charity“ oder „Wasting The Dawn“ einzureihen. Zu guter Letzt wird man dann mit „Rock´n´Roll Junkie“, einem typischen 69 EYES-Stampfer mit pumpenden Drums und kräftigen Gitarr- sowie Basslinien, aus dem Hörvergnügen entlassen.

Irgendwie hat man des Gefühl, als wäre ein frischer Wind durchs Studio geweht und hätte die ganze Verbissenheit weggefegt, mit der versucht wurde, den amerikanischen Markt zu erobern. Das komplette Album wirkt frisch, abwechslungsreich und trotzdem nimmt der Kommerz nicht wieder Überhand und vielleicht sollte man es sich gut überlegen, ob man nicht doch den Produzenten als vollwertiges Mitglied behält.

www.69eyes.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dolce Vita
2. Jet Fighter Plane
3. Blackbird Pie
4. Lady Darkness
5. Miss Pastis
6. Shallow Graves
7. Jerusalem
8. Stiv & Johnny
9. Never
10. Blue
11. Rock`N`Roll Junkie
Gesamtspielzeit: 46:46

Catrine
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Beitrag vom 19.04.2016
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