HIS STATUE FALLS - Polar
Label: Redfield Records
Bands die die eine oder andere Form des Metalcore mit elektronischen Elementen kombinieren gibt es trotz der auf den ersten Blick fragwürdigen Kombination mittlerweile einige. Die bekanntesten Vertreter sind aktuell wohl EMERGENCY GATE, WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER und THE UNGUIDED, die vor allem beim jüngeren Publikum Erfolge erzielen. Auch die aus Saarbrücken stammenden HIS STATUE FALLS, über die ich bereits 2014 beim Summer Breeze gestolpert bin, zelebrieren seit über zehn Jahren diesen Stil und sprengen dabei Genres und lassen sich keine Grenzen setzen.

Mit „Polar“ liefert man nach vier Jahren Pause das dritte Album und zieht alle Register. Fette Riffs, Breakdowns und derbe Shouts treffen auf vor Kitsch triefende Keyboardmelodien, abgefahrene Synthies und eingängige cleane Vocals. Die Sänger Dennis Fries und Jan Vergin geben sich dafür gegenseitig schön viel Raum und vollbringen eine wunderbare Dynamik, die man bei zwei Sängern nur selten hört. Die Songs selbst gehen ab wie nur was. Da herrscht mal Partystimmung, dann wird wieder geholzt was das Zeug hält, aber man kann auch hymnisch und atmosphärisch. Die zehn Tracks sind dabei sehr abwechslungsreich ausgefallen und wissen auch zu überraschen. So streut man etwas HipHop in „FTW“ ein, lässt Metal-Disco-Flair in „The Black In My Eyes“ aufkommen und „The Virus“ entpuppt sich als poppige Schmalz-Ballade. Was den einen oder anderen zum Flüchten nach Mexiko anregt, sobald die Synthie-Wand die nur so vor Kitsch trieft loslegt, lässt andere in Party-Stimmung versetzen. Deshalb gibt es bei „Polar“ wahrscheinlich nur die Devise „hate it or love it“.

Live knallt das Zeug definitiv und auf Partys gehen die Songs auch wunderbar. Der Metalcore-Purist wird mit HIS STATUE FALLS zwar nichts anfangen können, dieser hat aber wahrscheinlich sowieso nach der Einleitung bereits aufgehört dieses Review zu lesen. Fans der anfangs genannten Bands sollten „Polar“ aber eine Chance geben, denn auch wenn das Album einige Ecken und Kanten hat, haben die Deutschen handwerklich absolut was drauf und liefern einen unterhaltsamen und innovativen Mix.

hisstatuefalls.tumblr.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Black In My Eyes
2. FTW
3. Infidel
4. Hang Me High
5. Flatliner
6. Incubation
7. The Virus
8. Skip The Goodbye
9. Drink The Rain
10. Who Am I
Gesamtspielzeit: 31:00

maxomer
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Beitrag vom 16.04.2016
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