Knapp drei Jahre hat es gedauert, dass die Wiener von PALINDROME nach der letzten EP „Bundle These Last Scattered Synapses“ nun ihr zweites Album „Strange Patterns“ raushauen. Dass das Full-Length Album nur gut 35 Minuten lang ist stört mich wenig, denn ich erinnere mich, wie anstrengend und zerfahren die Mischung aus Art-Rock, Noise, Prog und Post Rock der Truppe mit der Frontdame auf der erwähnten EP waren.

Und die Wiener machen genau da weiter, wo sie vor drei Jahren aufhörten. Die Musik der Truppe ist immer noch zerfahren, anstrengend und aufwühlend. Das kann man als Hörer nun positiv oder negativ aufnehmen. Wahrscheinlich verhält es sich so ähnlich wie bei THE DILLINGER ESCAPE PLAN. Die einen sehen da nur Lärm und Chaos, die anderen ein Kunstwerk, das seinesgleichen sucht und versteht werden will. PALINDROME haben coole Arrangements, starke Melodien und große Momente, lassen aber auch nach vielen Durchläufen den Roten Faden vermissen und die Frontfrau will mir nur in den ruhigeren, gefühlvollen Momenten so wirklich gefallen, weshalb ich das leichter verdauliche „Timelessness“ sowie den Titeltrack als Anspieltipps erwähnen möchte. Von Easy-Listening sind aber auch diese beiden Tracks weit entfernt.

PALINDROME machen mir ein Bewertung schwer, denn einerseits hat es mir Spaß gemacht, die großen Momente auf „Strange Patterns“ zu suchen und auch erfolgreich zu entdecken, dafür musste ich mich auch durch so manch unentwirrbar erscheinenden Part arbeiten, was teilweise echt zur Frustprobe wurde. Darum würde es mich auch nicht wundern, Rezensionen von sehr niedrigen bis zu Höchstwertungen zu entdecken. Letztendlich ist das aus Wien stammende Gespann technisch stark, mutig im Songwriting und erfrischend anders. Mutige Musikentdecker und geduldige Post Rock-Abenteurer sollten „Strange Patterns“ durchaus mal antesten.