CULT OF LUNA - Mariner
Label: Indie | Soulfood
Seit 1998 haben CULT OF LUNA bereits sieben Alben herausgebracht und erhielten sogar den Rock/ Metal Award der schwedischen National Radio Awards. Für ihr achtes Album „Mariner“ hat sich die Band Verstärkung in Form von Julie Christmas geholt, die dem Album durch ihren Gesang noch mehr Tiefe verleiht. Thematisch befasst sich die Band ähnlich dem neuen OBSCURA-Album mit den weiten Sphären unseres Universums, was sich in ihrer Musik widerspiegelt.

Der langsame und melancholische Einstieg des Albums mit verschwimmenden Klängen im Hintergrund zeichnet ein Bild der Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit. „A Greater Call“ kommt durch den verzweifelten Scream des Sängers Johannes Persson in Kombination mit der lieblichen Stimme von Julie Christmas zum Ausdruck. Die Musik nimmt an Fahrt auf und erhebt sich aus den sphärischen Klängen zu einem voluminösen Industrial-Sound. Der Sänger kreischt seinen gesamten Zorn ins Mic und man spürt den absoluten Hass und Schmerz, der durch den hoffnungslosen und betrübten Gesang von Julie ergänzt wird.

Der Track „Chevron“ beginnt schneller mit einer Mischung aus monotonen Bass Lines, Industrial-Klängen und verzerrter Stimme. Irgendwie erinnert es ein bisschen an BJÖRK. Auch das Album ist teilweise eher musikalisch kunstvoll ausgestaltet, als wirklich hörbar. Mitten im Song vernimmt man einen Schrei, der in ein undurchdringbares Stimmengewirr ausartet, das jedoch abrupt aussetzt. Abwechselnd hört man die flüsternd aggressive Stimme der Sängerin, die brutalen Screams des Sängers und die liebliche Stimme, die den Track langsam ausklingen lässt.

Der düstere Song “The Wreck Of S.S Needle” könnte auch gut in den Film Sucker Punch passen. Die melancholischen Gitarrenlines und die Snare Drum, die den Marsch vorgibt, verleihen dem Track einen punkigeren Einschlag. Das Lied zeichnet quasi die Hoffnungslosigkeit eines SS Kriegsschauplatzes wieder, bei dem rotzig, wütendes Gekreische zur Abwehr von Feinden dient.

Etwas träumerisch startet das Lied „Approaching Transition“ das durch eine simple und eingängige Gitarrenmelodie besticht, die langsam durch weitere Instrumente und Sounds ergänzt wird, bis eine trostlose Stimme einsetzt. Schleppend zieht sich das Lied dahin und zeichnet sich durch eine bedrückende Szenerie aus, welche wiederum durch den nächsten schwermütigen Gesang abgelöst wird. Zum Schluss wird das Lied noch etwas härter, aber grundsätzlich ist es bei diesem Album schwer, die Songs überhaupt voneinander zu unterscheiden, da es nicht viele Erkennungsmerkmale gibt.

Auch der letzte Song “Cygnus“ steigt mit gebrochenen Klängen und verzerrten Gitarren ein, aber mutet nicht ganz so schwermütig wie die anderen Tracks an. Das Lied strahlt eine dumpf, düstere Power aus und wartet mit schnelleren Riffings auf, die von Julie Christmas Gesang begleitet werden. Zwischendurch wechseln sich flüsternde leise Stimmen und Klänge ab, bevor Julie ihre Seele aus dem Leib kreischt und ein musikalisches Inferno über einem hereinbricht. Gesamt betrachtet handelt es sich um ein sehr kreatives Album, dem jedoch irgendwie der Kick fehlt, um einem in Erinnerung zu bleiben.

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5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. A Greater Call
2. Chevron
3. The Wreck Of S.s Needle
4. Approaching Transition
5. Cygnus
Gesamtspielzeit: 56:11

Veronica de Groot
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Beitrag vom 07.04.2016
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