CIRCUS MAXIMUS - Havoc
Label: Frontiers Records
Die Progressive Metaller CIRCUS MAXIMUS sind trotz ihrer 16-Jährigen Karriere immer noch eine Art „Helden aus zweiter Reihe“. An der Qualität ihrer abwechslungsreichen und kompositorisch anspruchsvollen Alben kann es fast nicht liegen, vielmehr aber vielleicht daran, dass man mittlerweile immer vier, fünf Jahre zwischen zwei Veröffentlichungen verstreichen lässt. So kommt es, dass das vierte Werk der Norweger knapp vier Jahre nach dem letzten Album „Nine“, das durchaus gute Rezensionen einheimste, erscheint.

Ob man mit „Havoc“ nun den Sprung in die Oberliga schafft, ist zwar fraglisch, Fakt ist aber, dass auch dieses Album nur so vor starkem Prog und viel Liebe zum Detail strotzt. Eine Melange aus zerbrechlichen Melodien (DREAM THEATER), space´igen Keyboards (PAGANS MIND) und einem guten Schuss Metal (SYMPHONY X) lässt CIRCUS MAXIMUS vielleicht nicht einzigartig, aber doch glaubwürdig und sympathisch erscheinen. Die neun Songs, die abgesehen von zwei Tracks jenseits der fünf Minuten-Grenze liegen, ziehen schnell in den Bann, schrecken auch vor längeren aber angenehmen Instrumentalparts nicht zurück und zeigen, dass sich die Nordmänner sehr viel Mühe beim Komponieren gegeben haben. Kein Instrument kommt zu kurz, nie wird man ausufernd und Frontmann Michael Eriksen zeigt erneut eine starke Performance, die perfekt zum Sound der Truppe passt. Zwar baut man ein paar poppig-treibende Elemente, die ja DREAM THEATER auch schon bei „Octavarium“ versuchten, ein, doch die Stärken liegen dann in der Vielschichtigkeit der Songs und deren Melodien. Diese U2-artigen Parts mögen zwar nicht deplaziert wirken, wären aber auch nicht unbedingt nötig gewesen, wie die überlangen Songs wie das intensive und emotionale „After The Fire“ oder „Loved Ones“ eindrucksvoll beweisen. Wer schneller in die Musik von CIRCUS MAXIMUS reinkommen möchte, der beginne mit dem Opener „The Weight“ oder dem softrockenden „Flames“. Interessant sind aber auch das mit einer eigenwilligen Dynamik ausgestattete „Highest Bitter“ sowie das fast etwas an MARILYN MANSON erinnernde „Havoc“.

CIRCUS MAXIMUS werden es nach wie vor schwer haben sich gegen die genannten Größen zu behaupten, doch dürfen Fans eben genau jener Bands gerne ein Ohr riskieren, denn auf „Havoc“ gibt es für Genrefans genug zu entdecken.

www.circusmaximussite.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Weight
2. Highest Bitter
3. Havoc
4. Pages
5. Flames
6. Loved Ones
7. After The Fire
8. Remember
9. Chivalry
Gesamtspielzeit: 56:20

maxomer
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Beitrag vom 07.04.2016
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