MOB RULES - Tales From Beyond
Label: SPV (Steamhammer)
Im vergangen Jahr feierten die Norddeutschen Melodic Metal-Veteranen MOB RULES bereits ihr 20-jähriges Bestehen, das mit der feinen „Timekeeper“-Box gefeiert wurde. Trotz einiger genialer Alben, wie meinem immer noch favorisierten „Hollowed Be Thy Name“ oder „Ethnolution A.D.“ sowie dem zuletzt veröffentlichten Werk „Cannibal Nation“, sind die Deutschen nach wie vor so etwas wie Helden aus zweiter Reihe. Warum das so ist, ist mir unverständlich, doch vielleicht ändert sich das nun endlich mit dem mittlerweile achten Studio-Release „Tales From Beyond“ und der dazugehörigen Tour mit AXEL RUDI PELL. Potential dazu hat das Album auf jeden Fall.

Ganze zehn Monate haben sich die Herren im hauseigenen Studio eingesperrt und eines der ambitioniertesten und abwechslungsreichsten Alben der Bandgeschichte geschrieben. Das Herzstück von „Tales From Beyond“ ist der dreiteilige Titeltrack, der musikalisch so ziemlich alle Trümpfe der Band ausspielt, aber seine Zeit braucht um zu zünden. Ein intensives viertelstündiges Erlebnis, das es in sich hat und zum Eintauchen einlädt. Wer sich mit dem Text befasst, merkt schnell, dass der Titel des Albums Programm ist und man sich dahingehend extrem Mühe gegeben hat. Klaus Dirks gibt die Geschichte, inspiriert durch den Bestseller „Der Marsianer“ mit einer Hingabe wieder, die ihresgleichen sucht. Jedoch merkt man auch, dass er sich die Freiheit genommen hat, der Geschichte eine eigene Facette hinzuzufügen. Eingeleitet wird das Album aber von „Dykemaster´s Tale“, das ein paar keltische Komponenten mitbringt und in seinen neun Minuten die Geschichte von „Der Schimmelreiter“ erzählt. Auf der musikalischen Seite bekommt man aber einen überraschend ausgewogenen Mix aus MOB RULES und IRON MAIDEN. Dass MOB RULES vor allem Ohrwürmer schreiben können und Melodien ihr Trumpf sind, beweisen der flotte Hit „On The Edge“, der ein gewisses Suchtpotential hat sowie „Signs“ und das heavy „Dust Of Vengeance“. Etwas mehr Tiefe verpasste man „The Healer“ und der Wikinger-Geschichte „Somerled“. Aber auch die gehen nach wenigen Durchläufen bereits gut ins Ohr. Erneut schaffen MOB RULES eine perfekte Kombination aus Keyboardmelodien und knackigen Riffs. Hier stellt sich, abgesehen von Klaus´ einzigartiger Sitmme, nie jemand provokativ in den Mittelpunkt - nein, es harmoniert alles wunderbar. Man hört die Erfahrung und das perfekte Zusammenspiel der Band zu jeder Sekunde heraus.

Fans von Bonusmaterial werden sich zudem über eine Neuaufnahme des eingängigen Klassikers „Outa Space“ sowie dem iTunes-Bonus „Ghost Town“, der mir heute noch Gänsehaut aufzieht, freuen.

Obwohl die direkten Vorgänger alle sehr stark waren, hebt sich „Tales From Beyond“ in Sachen Qualität und Abwechslung überraschend und angenehm nochmal hervor und stellt sich somit ins obere Viertel der Diskografie der Norddeutschen. Fans des Melodic Metal müssen hier einfach zugreifen.

www.mobrules.de


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dykmaster´s Tale
2. Somerled
3. Signs
4. On The Edge
5. My Kingdom Come
6. The Healer
7. Dust Of Vengeance
8. A Tale From Beyond (Pt.1: Through The Eye Of The Storm)
9. A Tale From Beyond (Pt.2: A Mirror Inside)
10. A Tale From Beyond (Pt.3: Science Save Me!)
11. Outer Space (Bonus)
Gesamtspielzeit: 60:22

maxomer
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Beitrag vom 23.03.2016
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