Auch wenn sich hinter SPITANGER teilweise schon ältere Herren aus Dänemark befinden, haben wir es hier mit Newcomern und dem gleichnamigen Debüt zu tun. Doch die Mitglieder haben schon hörbar Erfahrungen sammeln können, so stammt der Sänger Mario von EUTHANSIA, Basser Sammy von FURY und Drummer Niels von den PILGRIMZ und STATEMENT. Gitarrist und Songschreiber Rasmus machte sich zudem schon als Produzent einen Namen und arbeitete bereits mit Größen wie MNEMIC, VOLBEAT oder THE HAUNTED zusammen.

Kurz gesagt, bieten SPITANGER auf ihrem Debüt ausgereiften Groove Metal. Doch im Detail tut sich dann noch viel mehr auf. Während Frontmann Mario röchelt wie ein guter alter Phil Anselmo, erinnern die Riffs nicht selten an die Spielweise von KILLSWITCH ENGAGE Boss Adam D. Das sind schon mal gut Voraussetzungen in der Theorie, aber auch praktisch sitzt hier alles. Die Jungs sind offensichtlich verdammt gut eingespielt und technisch auf hohem Niveau. Neben dem groovendem, modernen Metal, halten auch ein paar Death Metal-Elemente wie in „Tales From Reality“ Einzug, aber zeitgleich liefern die Dänen auch gelungene Melodien und eingängige cleane Vocals. Daraus resultiert dann sogar eine wirklich gelungene Power-Ballade in Form von „A Better Man“, die gegen Ende aber dann auch nochmal richtig Schub gibt. Wenn es dann aber mal etwas langsamer zugeht, wie etwa bei „Forever“, kann man durchaus auch von Sludge sprechen, der sich auch wunderbar ins Gesamtbild einfügt. Die Songs sind meistens etwas länger ausgefallen und kommen auch schon mal auf knapp sieben Minuten, was Songs wie eben „Forever“ oder „Wedding Day“ auch brauchen, um sich vollends zu entfalten. „SpitAnger“ braucht schon den einen oder anderen Durchgang um richtig zu zünden, die investierte Zeit lohnt sich aber definitiv. Im Gegenzug dazu gibt es aber auch flotte Kracher wie den Opener oder „Great Depression“ die auf Anhieb Spaß machen und auch die Nackenmuskulatur gut beanspruchen.

Bei SPITANGER darf man sich vom zwar schön gemalten, aber etwas tristen Artwork nicht abschrecken lassen. Die Dänen stecken voller Überraschungen und liefern ein ausgesprochen und überraschend durchdachtes Debüt ab, das Lust auf mehr macht.