METAL CHURCH - XI
Label: Rat Pak Records
Wer A sagt muss auch B sagen, wer Trash- bzw. Speed Metal sagt der muss auch METAL CHURCH sagen. Die Band aus Seattle gehört zu den prägendsten Vorreitern des Genres und war Anfang der 80er auf Augenhöhe mit METALLICA, von denen ein gewisser Lars Ulrich auch bei METAL CHURCH im Gespräch war. Den absoluten Zenit erreichte das Quintett 1989 mit „Blessing In Disguise“. Seitdem sind einige Tage vergangen und die einzige Konstante in der Formation ist Gitarrist Kurdt Vanderhoof. Nach diversen Auflösungen und Wiedervereinigungen sind die US-Amerikaner wieder voll im Geschäft und liefern ihr elftes Studioalbum ab mit dem simplen Titel „XI“.

Fans der alten Tage aufgepasst, die Überraschung schlechthin war wohl die Rückkehr des verlorenen Sohnes Mike Howe nach über 20 Jahren zum Mikro, um erneut die Gesangsparts auf einem neuen Werk zu übernehmen. Nach den ersten paar Vocals ein erstaunter Blick, der klingt ja immer noch so giftig wie anno dazumal. Also zumindest stimmlich passt hier schon mal alles, nach mehreren Durchläufen hat auch der Rest ein 1A-Gütesiegel verdient. „XI“ öffnet sich dem Ohr nicht sofort, lässt sich aber nach und nach immer mehr Schmankerl und Perlen entlocken. Der Opener „Reset“ holt sofort den Presslufthammer raus und zeigt, hier wird nicht mit lauwarmem Wasser gekocht, bei „Killing Your Time“ wird dagegen die Kreissäge angeworfen - um bei den Werkzeugen zu bleiben. Mike kreischt sich durch die Nummer wie ein junger Hüpfer und gönnt einem keine Pause, auch das Schlagzeugsolo von Jeff Plate (seit 2005 dabei) hat es in sich. Hier muss ich das erste Mal an den großen Bruder W.A.S.P. denken, da gewisse Ähnlichkeiten zu Blackie Lawless nicht abzustreiten sind.

„Signal Path“ knackt die 7 Minuten-Marke, Mr. Howe agiert großartig und lässt die alten Zeiten aufleben. Ein besinnlicher Mittelteil sorgt für Abkühlung, ehe das Gaspedal erneut durchgedrückt wird. In der Mitte des Albums sinkt dann die Spannung etwas, bei „Sky Falls In“ will der Refrain nicht so recht harmonisch klingen, ebenso „Blow Your Mind“ zündet leider nicht. Doch man will ja nicht nachtragend sein.

„Shadow“ dagegen macht mit seinem düsteren und verzerrten Gitarrensound Freude und bleibt hängen, um noch einen Abspieltipp zu erwähnen. Es fällt auf, dass Mike Howe sehr vielseitig ist und mit seiner Stimme viel ausprobiert.

Mit „XI“ melden sich METAL CHURCH sehr laut zurück und setzen ein Ausrufezeichen. In der jetzigen Besetzung ist auf jeden Fall mit der Band zu rechnen. Leider wird man live nur in Deutschland auf seine Kosten kommen, aber vielleicht ergibt sich in good old Austria auch noch etwas.

metalchurchofficial.com/


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Reset
2. Killing Your Time
3. No Tomorrow
4. Signal Path
5. Sky Falls In
6. Needle & Suture
7. Shadow
8. Blow Your Mind
9. Soul Eating Machine
10. It Waits
11. Suffer Fools
12. 58:31
Gesamtspielzeit:

AndyVanHalen
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Beitrag vom 21.03.2016
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